Solingen "Dauerbrenner" beschäftigen Gräfrath auch im neuen Jahr

Solingen · Mit beschwingten lateinamerikanischen Klängen entrissen die Gitarristen Carlos Diaz und Edgardo Rodo die Gäste im Klingenmuseum für einige Momente dem Alltag, ehe sie Udo Vogtländer wieder in die Realität zurückholte.

Beim 25. Neujahrsempfang der Bezirksvertretung Gräfrath sprach der Bezirksbürgermeister (SPD) vor den anwesenden Vertretern aus dem Rat, der Verwaltung und Vereinen die "Dauerbrenner" der jüngeren Vergangenheit an: Die Diskussion um das geplante Gewerbegebiet Fürkeltrath II, die immer wieder verschobene Gründung des "Zentrums für verfolgte Künste" im Kunstmuseum und die seit nunmehr 16 Jahren andauernden Bemühungen, ein Hinweisschild auf den historischen Gräfrather Ortskern an der A 46 installieren zu lassen.

Letzteres hatte der Kulturausschuss im vergangenen Spätsommer auf den Weg gebracht. Optimismus in einem anderen Reizthema verbreitete Vogtländers Amtskollege von der Bezirksvertretung Wuppertal-Vohwinkel: Heiner Fragemann (SPD) gab eine kurze Stellungnahme zu den Bauarbeiten am Vohwinkeler Bahnhofsvorplatz ab: Wenn alles nach Plan laufe, werde die Buslinie 683 ab Mitte des Jahres von Solingen aus den Bahnhof mit seiner S-Bahn-Verbindung nach Düsseldorf anfahren.

Insgesamt zog Vogtländer ein positives Fazit des Jahres 2013 und nannte dabei einige Erfolge in der Arbeit der Stadtteilpolitiker: Auf deren Initiative wurde die Hofschaft Nümmen — zuvor beliebter Schleichweg in Richtung Focher Straße — zur Tempo 30-Zone. Zur Verkehrssicherheit habe auch die Verengung der Einmündung der Straße Nümmener Feld in die Focher Straße beigetragen, in der sich in der Vergangenheit immer wieder Unfälle ereignet hatten.

Vogtländer lobte auch die Einführung der Kleinbuslinie 688, die abseits gelegene Gebiete in Wald und Gräfrath erschließt. Ein besonderer Schwerpunkt des Empfangs, der als Plattform zum Austausch zwischen Politikern und Bürgern dient, war in diesem Jahr die Kulturförderung. "Das Kulturangebot ist ein Standortfaktor", sagte der als Gastredner geladene NRW-Staatssekretär Bernd Neuendorf (SPD). Gleichzeitig dürften Kunst und Kultur niemals der Ökonomie untergeordnet sein, warnte der Landespolitiker und spannte den Bogen zu den Problemen der Klingenstadt: Auch das "Zentrum für verfolgte Künste", das auf öffentliche Förderung angewiesen ist und dessen Gründung immer noch an ungeklärten Fragen zum Gesellschaftervertrag hapert, stehe auf seiner Agenda, beteuerte Neuendorf.

(ied)
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