Solingen Das Musikerleben ist sehr bunt

Solingen · Der Traum vom Musikerberuf schien erst einmal geplatzt, als er erfuhr, dass sein Kiefer sich nicht fürs professionelle Trompetenspiel eignet. So beschloss Markus Meier kurzerhand: "Wenn ich schon nicht Berufsmusiker werden kann, mache ich es als Hobby und lerne so viele Instrumente wie möglich."

Er begann damit, Klavier zu spielen. Nun fehlte ihm nur noch das Streichinstrument. Als an der Musikschule ein Kontrabassist gesucht wurde, ergriff er die Gelegenheit. Markus Meier war bereits 18 Jahre alt, als er begann, die Grundlagen des Bassspielens zu lernen. "Ich habe schnell gemerkt, dass mir das Bassspielen liegt, da man den Bass viel mehr mit dem Kopf spielt, als die Trompete", schwärmt er. Es sei eine sehr technische Spielweise. "Nur wenn man die Abläufe genau plant und hinbekommt, kann man die Musik richtig ausdrücken."

Das machte ihm so viel Spaß, dass er privat Unterricht nahm. Als sein Lehrer im Scherz bemerkte: "Wenn Du so weitermachst, dann kannst Du Musik studieren", keimte neue Hoffnung, doch noch die Musik zum Beruf machen zu können. Er machte sein Abitur und übte nebenbei täglich fünf Stunden auf dem Bass. Es hat sich gelohnt. Gleich an drei Hochschulen bestand er die Aufnahmeprüfung und begann in Wien zu studieren. Da er auch die "Deutsche Schule" des Bassspiels lernen wollte, wechselte er nach Mannheim bevor er seinen Abschluss schließlich in Salzburg machte. Daneben hatte er die Möglichkeit, mit verschiedenen Orchestern zu spielen, auch mit den Wiener Philharmonikern. "Jedes Orchester arbeitet anders, manche haben gewachsene Traditionen", erzählt er. Es sei eine sehr schöne Zeit gewesen, in der er viel herumgekommen sei und viele Erfahrungen habe sammeln können.

Bei den Bergischen Symphonikern ist der gebürtige Bayer nun in der vierten Saison. Privat hört er inzwischen meist klassische Musik. "Während des Studiums habe ich viel Jazzmusik gehört", sagt er und lacht über das Sprichwort: Jazzmusiker hören Klassik und Klassische Musiker hören Jazz! Zur Entspannung liest er politische Bücher, geht auch mal gerne joggen und kocht sehr häufig. Was ihm an seinem Leben als Musiker besonders gefällt ist, dass es nie langweilig wird. "Man übt häufig neue Stücke ein, die man dann lieben lernt — oder eben nicht." Man lerne ständig neue Leute kennen und habe viel Spaß. Man sieht ihm die Freude an, als er sagt: "Das Musikerleben ist sehr bunt."

(RP)
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