Zöppkesmarkt Das Musical nimmt Formen an

Solingen · Das Projekt "We Perform" ist auf 25 Musiker und zehn Theaterleute angewachsen. Die Premiere ist für Januar geplant.

 Die Bühne im Künstlerdorf auf dem Alten Markt nutzten die Mitglieder des Musical-Projektes "We Perform" für eine öffentliche Probe.

Die Bühne im Künstlerdorf auf dem Alten Markt nutzten die Mitglieder des Musical-Projektes "We Perform" für eine öffentliche Probe.

Foto: Stephan Köhlen

Auf der Bühne auf dem Alten Markt stehen Menschen aus den unterschiedlichsten Nationen, junge und ältere, Frauen und Männer. Sie kommen aus dem Irak und dem Iran, aus Afghanistan, Albanien, Eritrea und Gambia. Es ist die Kunst, die sie vereint. Die Musik, das Theater, der Tanz. Es sind Mitglieder des Musical-Projektes "We Perform", die sich unter der Projektleitung von Jürgen Beu zusammengetan haben, um ein Musical zu entwickeln. Auf dem Zöppkesmarkt haben sie einen Ausschnitt präsentiert.

"Wir haben sechs Lieder mitgebracht", sagt Gloria Göllmann, die die Gruppe gesanglich und textlich anleitet. Für Theaterszenen ist der Zöppkesmarkt nicht die passende Veranstaltung. Mit leisen Tönen beginnt die Präsentation. zu "Golden Dream" zeigen vier junge Leute eine Tanzperformance vor der Bühne, die von Zerrissenheit, innerem Schmerz und Abhängigkeit erzählt. Bei dem Lied "I don't need much" ("Ich brauche nicht viel"), das Gloria Göllmann mit den Flüchtlingen geschrieben hat, wird deutlich, dass die Menschen in allen Ländern die gleichen Wünsche haben. "Einen Raum, eine Gemeinschaft", erklärt Gloria Göllmann.

Mit diesem Song stellen sich auch die Mitglieder von "We Perform" vor. "Ich bin Dennis, ich bin 17 Jahre alt. Ich brauch nicht viel, nur ein bisschen Frieden" oder "Ich bin Ahmet, bin 19 Jahre alt. Ich brauch' nicht viel, nur ein bisschen Glück". Ahmet ist es auch, der die Zuschauer mit einem einfühlsamen Liebeslied begeistert.

25 Musiker und zehn Solinger Theaterleute arbeiten inzwischen bei "We Perform" mit. Gerade neu dazu gestoßen sind zwei junge Leute aus Gambia/Eritrea. "Wir haben den Chor ein bisschen ausgebaut und können jetzt auch zweistimmige Sachen machen", verrät Gloria Göllmann. Klarinetten sind ebenfalls neu dabei. Im Januar soll das Musical im Pina-Bausch-Saal aufgeführt werden. "Wir haben inzwischen eine Stunde Programm", sagt Göllmann. Auch viele Theaterszenen sind entstanden. Nun sollen noch ein paar Lieder eingearbeitet werden. "Wir wollen alles noch ein bisschen ausfeilen", erklärt Göllmann, die auch die deutschen Übersetzungen geschrieben hat.

Während Assad das Lied "Gib mir die Hand" in seiner Muttersprache singt, singt Gloria Göllmann den deutschen Refrain: "Zusammen sind wir weniger allein. Geliebt wird in jedem Land". Eine Botschaft, die sich an alle Menschen richtet - egal, woher sie kommen, was sie glauben und wie alt sie sind.

(sue)
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