Solingen Das Arbeitsgericht hat einen neuen Leiter

Solingen · Dr. Anno Hamacher löste Direktor Thomas Maercks ab, der in den Ruhestand ging. Am Arbeitsgericht werden elektronische Akten und Postfächer sowie De-Mail-Verkehr schon bald zum Alltag gehören.

 Anno Hamacher wurde von Brigitte Göttling, Präsidentin des Landesarbeitsgerichtes Düsseldorf, in sein Amt eingeführt.

Anno Hamacher wurde von Brigitte Göttling, Präsidentin des Landesarbeitsgerichtes Düsseldorf, in sein Amt eingeführt.

Foto: Stephan Köhlen

Es ist eines der ältesten Arbeitsgerichte und kann in zwei Wochen schon seinen 173. Geburtstag feiern: das Arbeitsgericht in Solingen, das stilvoll in der Jugendstilvilla an der Wupperstraße untergebracht ist. "Es ist ein Juwel", sagte auch der scheidende Direktor Thomas Maercks, der bereits seit 1976 dem Solinger Arbeitsgericht die Treue hielt und es in den vergangenen vier Jahren leitete.

Doch nicht nur das Gebäude, vor allem die Richterkollegen und Mitarbeiter seien stets voller Einsatzfreude gewesen, immer freundlich und hätten ihm die Leitung leicht gemacht.

Viele Gäste waren gekommen, um Thomas Maercks in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden und seinen Nachfolger Dr. Anno Hamacher nun auch offiziell willkommen zu heißen.

Das war für Maercks auch ein Grund, sich einmal über die Begrüßung bei offiziellen Anlässen Gedanken zu machen und gewürzt mit viel Humor abzuwägen, ob nun die Bürgermeisterin oder die Präsidentin des Landesarbeitsgerichts zuerst zu nennen wäre.

Mit seinen pointierten Ausführungen brachte er die Gäste zum Lachen und bewies, was die Präsidentin des Landesarbeitsgerichtes, Brigitte Göttling, zuvor schon sagte: "Er ist ein Mann mit Selbstironie und Humor, verlässlich und kompromissbereit und immer ein bisschen ein 68er geblieben - trotz des Anzugs."

Der in Lübeck geborene Maercks hat sich für sein künftiges Leben ein Motto von Snoopy gewählt. "Von gestern lernen, das Heute leben, ins Morgen schauen und nachmittags ausruhen", erklärte er mit einem Schmunzeln.

Bürgermeisterin Friederike Sinowenka (SPD) betonte: "So viel Beständigkeit ist schon etwas Besonderes" – und hieß auch den neuen Direktor Anno Hamacher herzlich willkommen, der sich bereits seit Juli mit seinem Amt vertraut macht.

Anno Hamacher studierte in Bielefeld und in Köln, arbeitete danach ein Jahr als Anwalt und ist seit dem Jahr 2000 am Düsseldorfer Arbeitsgericht. Er schloss sich den humorvollen Worten von Thomas Maercks mit einem Wortspiel an: "Für die Bewerbung in der Klingenstadt galten verschärfte Bedingungen, wie ein schneidiger Auftritt und stichhaltige Argumente."

Er fühle sich offen aufgenommen und nehme die nun auf die Gerichte zukommende "Herkulesaufgabe" zuversichtlich in Angriff. In den nächsten Jahren werden die Gerichte auf den elektronischen Rechtsverkehr umgestellt.

Elektronische Akten und Postfächer sowie De-Mail-Verkehr gehören schon bald zum Alltag des Arbeitsgerichtes. "Die Rahmenbedingungen werden sich ändern, es ist ein Wandel", erklärte Anno Hambacher und stellte frühzeitige Schulungen und Fortbildungen in Aussicht, um die Mitarbeiter für diesen Wandel zu rüsten.

Mit seiner spürbaren Motivation, mit Humor und einem offenen Ohr wird er das "Juwel" sicher auch künftig glänzen lassen.

(sue)
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