Solingen Dämpfer für den Arbeitsmarkt

Solingen · Trotz des jahreszeitlich üblichen Anstiegs der Erwerbslosenzahlen im Januar ist die Agentur für Arbeit zuversichtlich, dass der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt eine Fortsetzung findet. Über 1500 Stellen sind im Angebot.

Der im letzten Quartal 2006 zu verzeichnende Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt erfuhr zum Start des neuen Jahres einen empfindlichen Dämpfer. Rund 400 Arbeitslose mehr als im Dezember wurden im Januar (7533 Jobsuchende) gezählt. „Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt wird aber trotz der gestiegenen Zahlen zum Jahreswechsel anhalten“, erklärte gestern die Leiterin der Agentur für Arbeit, Roswitha Stock. Ihre Zuversicht schöpft sie unter anderem aus dem gestiegenen Stellenangebot. 463 Arbeitsplätze, darunter fast 300 Stellen für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, wurden von Wirtschaft und Verwaltungen im Januar gemeldet. 50 mehr als noch im Dezember. Der Bestand an Arbeitsplätzen erhöhte sich damit auf 1548, wovon 1488 sofort zu besetzen wären. „Beschäftigungssuchende sollten angesichts dieses Stellenangebotes ihre Chancen nutzen. Dazu gehört auch, über alternative Beschäftigungsmöglichkeiten nachzudenken“, regt die Agentur-Chefin an.

1184 neue Arbeitslosmeldungen

Traditionell steigen im Januar die Arbeitslosenzahlen. Der Kündigungstermin 31. Dezember schlägt zu Buche, viele befristete Arbeitsverhältnisse fanden hier ihren Abschluss. Daneben endete das Weihnachtsgeschäft. Allerdings blieb der Anstieg diesmal hinter der sonst jahreszeitlich üblichen Zunahme zurück. Dies sei auch der wenig winterlichen Witterung zuzuschreiben. Immerhin konnte seit Januar 2003 nun die niedrigste Arbeitslosenzahl registriert werden. „Das ist positiv zu bewerten“, erklärte Stock.

Im Januar meldeten sich insgesamt 1184 Frauen und Männer neu arbeitslos, knapp 800 Personen konnten dagegen ihre Erwerbslosigkeit beenden. Verteilt auf die Bereiche Agentur für Arbeit und Zentrum für Eingliederung in Arbeit (Arge) entfallen 2688 Jobsuchende auf die Agentur und 4845 Personen auf die Hartz-IV-Behörde. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 auf 9,3 Prozent. „Im Jahresvergleich ging die Arbeitslosigkeit um zehn Prozent zurück. Das unterstreicht die insgesamt verbesserte Situation auf dem Arbeitsmarkt“, meint Stock. Knapp 40 Prozent (3003) der Arbeit suchenden Männer und Frauen sind indes schon länger als ein Jahr auf der Suche nach einer Beschäftigung. Allein die Arge betreut 2372 Langzeitarbeitslose, die Agentur 631.

Im gemeinsamen Arbeitsamtsbezirk Solingen/Remscheid wurden im Januar 13 915 Jobsuchende gezählt (Quote: 9,9 Prozent). Der Anteil der Langzeitarbeitslosen liegt hier bei 44,1 Prozent (6140).

(RP)
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