Ansichtssache Die Corona-Krise kann man nicht aussitzen

Meinung | Solingen · Die Absagen von Organisatoren selbst kleinerer Veranstaltungen nehmen in Solingen zu. Das Coronavirus lähmt das städtische Leben.

 Wolfgang Günther hält das Laurel- & Hardy-Museum vorerst bis mindestens Ende März geschlossen.

Wolfgang Günther hält das Laurel- & Hardy-Museum vorerst bis mindestens Ende März geschlossen.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Kein Grund zur Panik – Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) und Dezernent Jan Welzel (CDU) haben Mitte dieser Woche genau dies den Solingerinnen und Solinger mit auf den Weg gegeben. Aufeinander achtgeben und alles Mögliche unterstützen, damit sich das Cornoavirus zumindest nur langsam ausbreitet. Denn das hat momentan Priorität, damit das Gesundheitssystem auch in der Klingenstadt nicht kollabiert.

Doch die Entwicklung der Corona-Krise ist längst ein Selbstläufer und hält sich nicht an Strategien der Städte, des Landes und des Bundes. Hier sind die Entscheider oft nur zweiter Sieger. Aktives Handeln ist aber geboten, damit sich das Virus nicht exorbitant ausbreitet. Jeder ist hier gefragt. Von daher muss man sich von lieb gewonnenen Freizeitaktivitäten temporär verabschieden. Dazu gehören der Verzicht von Theater- oder auch Kinobesuchen sowie von Sportveranstaltungen. Egal, ob die in der Halle oder im Freien stattfinden. Bei Sportveranstaltungen ziehen die großen Sportverbände jetzt die Reißleine und setzen Spieltage ab, sei es nun im Handball oder im Fußball.

Harte Einschnitte sind erforderlich und laut Gesundheitsexperten aktuell geboten. Von daher sollte auch vor rigorosen Maßnahmen nicht Halt gemacht werden – auch nicht in Solingen. Auch wenn man sich wünscht, städtisches und kulturelles Leben trotz Pandemie weiter aufrecht zu halten. Das war zumindest noch Mitte dieser Woche der Wunsch.

Doch die Zahl derer, die – wie von der Stadt gewünscht – in Eigenverantwortung selbst kleinere Veranstaltungen wegen des Coronavirus absagen, wächst von Tag zu Tag. Dazu gehört unter anderem das Reparaturcafé, das am 15. März nicht öffnet. Das Laurel & Hardy-Museum bleibt bis Ende des Monats dicht. Das Gasthaus Schaaf verzichtet im März und April auf Konzerte mit Live-Musik. Ausstellungseröffnungen wurden ebenfalls abgesagt.

Das alles ist nachvollziehbar. Denn jeder vermeidbare Kontakt trägt in diesen Tagen mit dazu bei, die Ausbreitung des heimtückischen Virus zu verlangsamen. Allein darauf kommt es jetzt an. Mit Aussitzen wird man die Krise jedenfalls nicht bewältigen.

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