Solingen Cobra: Bühne frei für die Handwerker

Solingen · Gerade, als Anja Herrmann den Stand der Sanierungsarbeiten in der Merscheider Cobra bekanntgeben will, dröhnt es lautstark durch das gesamte Haus. "Im Moment ist es der absolute Wahnsinn", erklärt die Geschäftsführerin des Merscheider Kulturzentrums. "Aber vergangene Woche war es noch schlimmer." Da wurde nämlich der kaputte Boden in der großen Veranstaltungshalle entfernt. "Mit dem Presslufthammer aufgestemmt", erzählt Herrmann. "Da war die Lärmbelästigung für einige Tage wirklich unerträglich."

An ein normales Arbeiten ist für die Mitarbeiter der Cobra in diesen Tagen nicht zu denken. Denn das Haus ähnelt derzeit eher einer Großbaustelle, als einem Ort für Veranstaltungen. Die vom Wuppertaler Architektenbüro Trapp im Auftrag der Stadt betreuten Sanierungsarbeiten laufen in allen Etagen. "Die Verbesserung des Brandschutzes betrifft vom Dachboden bis in den Keller alle Räume."

Sanierung im ganzen Haus

Sanierungsarbeiten gibt es aber nicht nur im Haus, sondern auch an Teilen der Fassade. Deshalb wurde das Haus teilweise eingerüstet. In der Veranstaltungshalle werden derzeit der Putz und die alte Farbe von den Wänden entfernt. Eine staubige Angelegenheit, wie man nicht nur an den unübersehbaren Fußspuren im gesamten Haus erkennen kann.

Die Halle erhält aber nicht nur einen neuen Anstrich und Boden — über eine Betonschicht wird ein Epoxidboden gegossen —, sondern auch einen neuen Tresen für die Bewirtung der Gäste bei Veranstaltungen. Der alte Tresen liegt bereits zerkleinert vor der Halle und wartet auf seine Sperrgut-Abholung.

Apropos Gastronomie. Auch die Kantine wird saniert. "Wir streichen neu in einer frischen Farbe. Zudem verkleinern wir den Tresen, um mehr Platz für die Konzerte zu erhalten", erklärt Jasmin Odabasi, die Leiterin der Kantine.

Auch im Gartenbereich der Gastronomie wird gearbeitet — er wird neu gepflastert. Die Treppe zum Biergarten wird neu gemach. Noch gibt es darüber einen Balkon, in den kommenden Tagen wird er aber verschwinden.

Termin: 1. Oktober

"Auch das Kino, Foyer und der Gang zur Halle werden neu gestrichen. Zudem gibt es in der Halle neue Vorhänge für den Bühnenbereich", sagt Herrmann. "Bis zum 1. Oktober müssen Kantine, Halle und Kino fertig sein, dann starten wir wieder mit dem Betrieb."

Die Geschäftsführerin der Cobra sieht die Sanierungsarbeiten mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge: "Durch die Sanierung erhalten wir zwar ein schöneres und sichereres Haus, können aber dafür drei Monate kein Geld verdienen — obwohl die Kosten für das Haus weiterlaufen."

(RP)
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