Solingen China ist der wichtigste Markt von Zwilling

Solingen · Zwilling, eine Tochter der Neusser Werhahn-Gruppe, hat im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 699 Millionen Euro erzielt. In Solingen werden drei Millionen Messer jährlich gefertigt.

 Das Zwilling-Logo, einst auf dem Dach des Unternehmenssitzes in Solingen, steht nun vor dem Geschäft in Shanghai.

Das Zwilling-Logo, einst auf dem Dach des Unternehmenssitzes in Solingen, steht nun vor dem Geschäft in Shanghai.

Foto: Zwilling

Der Schneidwarenhersteller Zwilling, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Neusser Werhahn-Gruppe, hat 2017 erneut gut abgeschnitten - auch wenn die Zuwachsraten gegenüber den Vorjahren eher moderat ausfallen. Mit einem Umsatz in Höhe von 699 Millionen Euro (Vorjahr 693) für den Bereich Zwilling Küche sind die Werhahn-Vorstände Paolo Dell'Antonio, und Kathrin Dahnke gleichwohl zufrieden. "Wir haben in den vergangenen Jahren sehr gute Fortschritte gemacht und sind überproportional gewachsen", sagte Paolo Dell'Antonio mit Blick auf die Entwicklung. Über neue Vertriebskanäle wolle man noch mehr Konsumenten von den Zwilling-Produkten begeistern. Am Standort Solingen werden jährlich drei Millionen Messer hergestellt. Hier sind auch Zentrallabor und Entwicklung des weltweit agierenden Unternehmens mit einem Exportanteil von über 90 Prozent ansässig.

"Verhalten optimistisch" zeigten sich die Vorstandsmitglieder vom Bereich Friseurbedarf Jaguar/Tondeo, der 2017 einen Umsatz von 25 Millionen Euro (Vorjahr 26 Millionen) erzielte. Der Verkauf von professionellen Haarschneide- und -stylingartikeln gestalte sich zwar nach wie vor schwierig. Mit der Neuausrichtung dieses Geschäftsfeldes, die bereits 2016 in Angriff genommen worden war, "sind wir aber auf einem guten Weg", so Dell'Antonio.

Die Entwicklung des Konsumgüterbereichs Beauty (109 Millionen Euro Umsatz nach 130 Millionen Euro) verlief nicht wie erwartet. Die geplanten Werte konnten nicht erreicht werden. Dies treffe insbesondere auf die Tochter Alessandro zu. "Mit Alessandro tun wir uns schwer", sagte der Werhahn-Vorstandssprecher. Gleichwohl wirke sich für alle Marken im Beauty-Bereich die Kanalverschiebung vom stationären Handel und den damit verbundenen Geschäftsschließungen hin zum Online-Handel auf den Umsatz aus. Unter dem Strich erzielte der Konsumgüterbereich mit Zwilling Küche (Messer, Bestecke, Töpfe, Pfannen, Küchenhelfer, Geschirr, Gläser), Zwilling Beauty und dem Friseurbedarf einen Umsatz von 833 Millionen Euro. "Abgezogen werden muss aber ein Konsolidierungsbetrag von 24 Millionen Euro", erklärte Finanzvorstand Kathrin Dahnke. Somit verbleiben 809 Millionen Euro aus dem Bereich Konsumgüter. Die Werhahn-Gruppe insgesamt (Natursteine, Schiefer, abcfinance, Konsumgüter, Bank 11) erreichte einen Umsatz von rund 3,4 Milliarden Euro - zwei Prozent mehr als 2016.

Eine sehr "erfreuliche Entwicklung" sieht Dell'Antonio für Zwilling in China - der größte Markt des Schneidwarenunternehmens. Der kürzlich in Shanghai eröffnete Flagship Store "ist für uns ein gutes Vorzeigeprojekt". Dennoch müsse man in China neue Wege gehen, zumal manche Vertriebskanäle stark im Umbruch seien. "TV-Shopping beispielsweise", sagte Dell'Antonio. In den USA, dem zweitwichtigsten Markt von Zwilling, wurde ein leichtes Umsatzplus erzielt, ebenso in Deutschland und in Europa. "Die Geschäfte im Konsumgüterbereich leben auch von der Stimmungslage. Gibt es Unsicherheiten, fallen sie entsprechend geringer aus", so der Werhahn-Vorstandssprecher.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort