Solingen CDU kritisiert LVR-Reise nach Polen

Solingen · Bernd Paßmann, Mitglied im Kulturausschuss des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), wird zur Delegation gehören, die am 18. Oktober an der Eröffnung der Ausstellung "Jagd auf die Moderne. Verfemte Kunst im Dritten Reich" in Krakau teilnimmt. Der FDP-Politiker ist Vorsitzender der Kommission Europa und Migration, die die Fahrt nach Polen beschlossen hat.

Sehr zum Unmut der CDU, die bereits im Vorfeld heftige Kritik übte. Für die Christdemokraten ist es ein Unding, dass der LVR für eine Dienstreise Geld ausgibt und andererseits die Umlage für die Städte erhöht, die diesen als Mitgliedskörperschaften mitfinanzieren. Die Ausstellung komme im März 2012 ohnehin nach Mülheim, da müsse man keine Dienstreise nach Polen unternehmen, hatte es aus CDU-Kreisen geheißen.

Bernd Paßmann kann die Kritik nicht nachvollziehen. "Die Ausstellung ist vom Landschaftsverband initiiert worden, wir sind sozusagen Veranstalter, und da ist es klar, dass wir zur Eröffnung nach Polen reisen", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Bereits seit länger Zeit bestehe Kontakt. Studenten von dort seinen bereits im Austausch in Deutschland gewesen, erläutert Paßmann. Von der Idee, verfemte Kunst zu zeigen, sei man in Polen begeistert gewesen. Von Geldverschwendung könnte keine Rede sein. Man fliege am Montag mit einem Billigflieger nach Krakau, Dienstag sei die Eröffnung und am Mittwoch gehe es schon wieder zurück nach Deutschland.

Den Stand der Beratungen um das Zentrum für Verfolgte Künste im Kunstmuseum Solingen sieht Bernd Paßmann derzeit mit Sorge. Der Landschaftsverband fühle sich von der Stadtspitze nicht ausreichend unterstützt, fürchtet der Politiker. Dennoch werde der Standort Solingen im LVR weiter favorisiert. Auch nach dem neuerlichen Rückzug des Sammlers Gerhard Schneider hat Bernd Paßmann keinen Anlass zu der Sorge, dass das Zentrum für verfolgte Künste nicht dauerhaft in Solingen etabliert wird.

(RP)
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