Solingen Burger Zug: Stadt setzt noch mehr Beamte ein

Solingen · Die Alkoholexzesse beim Burger Zug sind im Rathaus noch gut in Erinnerung. 2011 startete OB Norbert Feith deshalb eine Aktion, mit der das "Komasaufen" unterbunden werden sollte. In diesem Jahr wird die Stadt ihre Anstrengungen noch einmal erhöhen.

So feiern die Jecken in Solingen-Burg 2011
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So feiern die Jecken in Solingen-Burg 2011

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So ist geplant, die Zahl der Einsatzkräfte um mindestens 20 Prozent zu vergrößern.

Mit 60 Männern und Frauen waren Stadt sowie Polizei 2011 vor Ort. "Diesmal werden es wenigstens 75 Leute sein", sagte gestern eine Stadtsprecherin.

Vor allem Burg hatte sich im Lauf der Jahre zu einem Treff junger Leute gewandelt. Während die Züge in der Innenstadt friedlich verliefen und Joachim Junker, Vorsitzender des Festausschusses Solinger Karneval, auch dieses Jahr keine Probleme erwartet, entwickelte sich der Karnevalssonntag in Burg zu einem Saufgelage. Komatöse und pöbelnde Jugendliche: 2010 wurden 23 Platzverweise und drei Ingewahrsamnahmen gezählt. OB Feith verdoppelte die Zahl der Einsatzkräfte. Die Aktion zeigte Erfolg. Allerdings kam es auch 2011 noch zu 21 Platzverweisen, und 19 betrunkene Minderjährige wurden versorgt.

Darum kommt es nun zu einer nochmaligen Erhöhung der Kräfte. Die Behörden werden Karnevalssonntag nach einem festen Schema verfahren. Werden Jugendliche unter 16 mit Bier angetroffen, müssen sie die Getränke abgeben, die dann — sollten die Flaschen offen sein — entsorgt werden. Gleiches gilt für geöffnete Flaschen mit Hochprozentigem, die bei unter 18-Jährigen gefunden werden. Anders verhält es sich bei geschlossenen Flaschen. Diese werden zwar auch eingezogen.

Doch sofort vernichtet werden die Getränke nicht. "Eltern haben die Gelegenheit, den Alkohol, den ihre Kinder bei sich führten, abzuholen", sagte gestern die Stadtsprecherin. Von dieser Möglichkeit machte jedoch noch kaum jemand Gebrauch. Deshalb sammelte sich im Lauf der Zeit ein großes Arsenal an Flaschen an. "Erst vor kurzem haben wir viele Flaschen weggeworfen. Das machen wir dann, wenn unser Schrank voll ist", sagte gestern Achim Weiser vom Ordnungsamt. Weiser: "Ich bin aber sicher, dass im Karneval wieder viele Flaschen dazukommen."

(RP/rl)
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