Solingen Burger Karnevalszug ist in Gefahr

Solingen · Nachdem es am vergangenen Sonntag beim traditionsreichen Karnevalsumzug in Burg erneut zu Alkoholexzessen junger Leute gekommen ist, überlegen die Verantwortlichen nun, den Zug im kommenden Jahr nicht mehr durch Unterburg laufen zu lassen.

 Die Polizei kontrollierte Sonntag Jugendliche.

Die Polizei kontrollierte Sonntag Jugendliche.

Foto: Tinter (Archiv)

"Wir wissen nicht mehr, wie wir das Problem mit den Jugendlichen in den Griff bekommen können", sagte gestern Mitorganisator Klaus Hinger.

In den kommenden Wochen soll es zwar noch einmal ein Gespräch mit den zuständigen städtischen Stellen geben. "Wir werden uns beispielsweise mit dem Jugendamt in Verbindung setzen", sagte Hinger. Allerdings waren die Probleme mit alkoholisierten Jugendlichen, die seit ungefähr drei bis vier Jahren auftreten, bereits in der Vergangenheit immer wieder thematisiert worden — ohne das sich etwas Entscheidendes änderte.

Am Sonntag setzten Stadt, Polizei und Veranstalter mit 170 Kräften so viele Ordner, Sanitäter und Aufpasser wie noch nie zuvor ein. Allein: Auch diese Maßnahme zeigte keinen Erfolg. Insgesamt 15 volltrunkene Jugendliche mussten ins Krankenhaus.

"Es ist schlimm, dass 100 Chaoten 12 000 friedlich feiernden Menschen den Spaß am Karneval nehmen", sagte Hinger. Tatsächlich war nach dem Ende des diesjährigen Zuges zu hören, dass die Zustände vor allem für Familien unerträglich waren. "Gerade im Bereich des Parkplatzes lagen schon um 13 Uhr überall zerbrochene Flaschen", sagte ein Mann.

Inwieweit eine Absage des Karnevalszuges im Jahr 2012 eine Lösung der Probleme sein kann, vermag auch Klaus Hinger nicht zu prognostizieren. "Wir haben inzwischen sogar schon Angst, dass die trinkenden Jugendlichen auch in einem solchen Fall wieder nach Burg kommen", sagte Hinger gestern. Tatsächlich können Jugendliche in Zeiten des Internets sehr schnell Massentreffpunkte organisieren. So hatten sich im Vorfeld des diesjährigen Karnevalszuges Tausende via Facebook in Unterburg verabredet.

(RP/rl)
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