Solingen Burg putzt sich heraus

Solingen · Der Schlossbauverein will für die laufenden Unterhaltungskosten von Schloss Burg mehr Geld von den bergischen Großstädten. Für das Schloss-Restaurant konnte der Verein einen neuen Pächter finden.

Klaus-Dieter Schulz ist zuversichtlich. "Wir haben einen Partner für die Gastronomie für das Schloss-Restaurant gefunden. Mit den Vertragsverhandlungen sind wir auf der Zielgeraden", sagt der Vorsitzende des Schlossbauvereins. Innerhalb der nächsten drei, vier Wochen könnte der Vertrag unterschrieben werden, ergänzt Schulz mit Blick auf das Restaurants, das seit Mitte Mai 2007 geschlossen ist.

Auch in anderen Bereichen seien Fortschritte erzielt worden. Die Sanierung der Toiletten sei bereits geschehen, "mit anderen Räumlichkeiten fangen wir jetzt an", berichtet der Vorsitzende des Schlossbauvereins. Überdies ist der Boden in der Rüstkammer in Ordnung gebracht worden, das Bild "Kinderhochzeit" konnte zwischenzeitlich saniert werden.

Rund 1,5 Millionen Euro jährlich beträgt der Finanzhaushalt des Schlossbauvereins, der das gesamte Ensemble von Schloss Burg betreibt, pflegt und erhält. Davon finanzieren die Eigentümer, die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal, rund 214 000 Euro für die laufenden Unterhaltungskosten. "Das sind etwa 14 bis 15 Prozent unseres Haushaltsvolumens", rechnet Schulz vor.

Im operativen Geschäft käme man mit diesem Betrag zwar aus, aber die Instandsetzungkosten wären weitaus höher. Der Schlossbauverein hat deshalb ein neues Vertragswerk erarbeitet, das die Unterhaltung des Areals zwischen dem Verein und den drei Städten präzise vereinbart und die alten, schwammig gehaltenen Verträge aus den 1940er Jahren ersetzen soll.

Auch mit dem Wunsch, einen höheren Zuschuss als bisher zu erhalten. Vor wenigen Tagen hat der Schlossbauverein den Vertragsentwurf Oberbürgermeister Franz Haug zugestellt. "Eine vertraglich saubere Regelung ist somit im Werden", findet Karl-Heinz Schulz. Wie hoch der neue Zuschuss sein soll, das verrät Schulz nicht. "Wir haben aber die Zusage von Franz Haug, sich bei den Oberbürgermeistern von Remscheid und Wuppertal einzusetzen, damit wir einen höheren Betrag für die Unterhaltungskosten bekommen."

Schloss Burg in Verbindung mit der Seibahn und dem Müngstener Brückenpark sowie der Freizeitlinie sind ein Tourismusmagnet. Die jüngsten Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik sind ein Beleg dafür — die Besucherzahlen schnellten im ersten Quartal dieses Jahres in die Höhe. Die Solinger Hotels verbuchten in den ersten drei Monaten zweistellige Zuwachsraten: ein Plus von knapp 14 Prozent auf 13 536 Gästen war zu verzeichnen, die Zahl der ausländischen Besucher stieg sogar um mehr als die Hälfte auf 2680. "Burg in Verbindung mit dem Brückenpark ist ein touristisches Highlight", sagt Frank Balkenhol, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und auch für Tourismus zuständig.

Die Zahlen würden zeigen, dass man im Bereich Freizeittourismus der Ziele Burg und Müngsten von einem touristischen Magneten sprechen könne und hier auch auf Augenhöhe beispielsweise mit dem Wuppertaler Zoo sei. "Wir wollen in diesem Jahr eine Analyse erstellen für die Tourismus-Achse Burg-Müngsten und klären, was noch alles zu tun ist, um dieses Gebiet noch besser zu entwickeln", kündigte Balkenhol an.

(RP)
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