Solingen Burg bleibt ein Fall fürs Lernmodell

Solingen · Knisternde Anspannung im Schulausschuss mit 100 Zuhörern: „Wir wollen keiner anderen Schule die Kinder wegnehmen. Wir wollen unsere Schule erhalten. Wir suchen nach Lösungen, um unsere Schule zu retten.“ Eindringlich appellierte Sylvia Schlemper, Schulpflegschaftsvorsitzende der Grundschule Burg, während der gestrigen Sitzung im Walder Stadtsaal, ein tragfähiges Zukunftsmodell zu entwickeln. „Wir möchten mit unserer Schule und dem Kindergarten in Burg noch etwas Eigenes behalten.“ Doch dies scheint fraglich. Ihr Vorwurf: „Es wird auf Zeit gespielt. Vermutlich sollen sich die Probleme von alleine lösen, weil keine Schule ohne Schüler bestehen kann.“

Aus höchstens elf Kindern bestünde das kommende erste Schuljahr in Burg. Mehr sind bislang nicht angemeldet worden. Und dies sind zu wenig. Schuldezernent Hartmut Hoferichter verwies auf diese Zahlen. Konsequenz wäre, dass nach den Sommerferien keine erste Klasse mehr gebildet werden könnte – es sei denn, das „Haus des Lernens“ ermöglicht eine Sonderregelung für den Stadtteil. Das werde kurzfristig geprüft, kündigte der Schuldezernent an. Ausschuss-Vorsitzender Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver drängte aufs Tempo. Dies müsse schnell passieren. „Damit wir weiter kommen.“

„Schule zu – Burg kaputt im Nu!“, „Ja! Zum Erhalt der Grundschule Schützenstraße“: Die Botschaften auf den Protestplakaten der Eltern waren eindeutig. Zumindest eine Sorge konnte jenen von Kindern der Schützenstraße genommen werden. Die 44 Mädchen und Jungen, die dort jetzt angemeldet sind, werden an der Schützenstraße auch unterrichtet. Darauf könnten sich die Eltern verlassen, hieß es einvernehmlich.

Ansonsten bleibt Burg aber ein Fall fürs Lernmodell. Die Schulpolitiker bekräftigen den Stadtratsbeschluss. „Das ,Haus des Lernens’ ist die einzige Möglichkeit, in Burg weiterhin ein Grundschulangebot sicherzustellen. Diese Chance darf nicht vorzeitig kaputtgeredet werden“, betonte Nicole Molinari (CDU). Ulla Feldhaus (SPD) unterstrich: Wenn in Burg kein Interesse an diesem Schulmodell bestehe, müssten die Kinder woanders unterrichtet werden.

(RP)
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