Solingen Bunte Kleider, Fatayas und heiße Rhythmen - Verein "Baobab" feierte

Solingen · Wer am Samstag an den Güterhallen im Südpark entlangspazierte, betrat vor dem Atelier "PestProjekt" eine exotische Welt. Denn hier feierte der Verein "Baobab" mit vielen Freunden und Interessierten ein großes afrikanisches Fest.

 Baobab-Fest im Südpark: Lisa Brandstäter verkauft Handgemachtes aus dem Senegal.

Baobab-Fest im Südpark: Lisa Brandstäter verkauft Handgemachtes aus dem Senegal.

Foto: Stephan Köhlen

Menschen in leuchtend bunten Batikgewändern ließen sich Hibiskus- oder Ingwer-Limonade schmecken, die scharfen Fatayas verbreiteten ihren köstlichen Duft und die Trommler der Gruppe "Senjam" brachten mit ihren Rhythmen das Blut in Wallung. Mit dem jährlich stattfindenden Afrika-Fest sammelt der Verein "Baobab" Spenden, um Frauen im Senegal zu unterstützen.

Claudia Elsner-Overberg und Nga Keusen von "Baobab" waren im Februar gemeinsam im Senegal unterwegs, um Spenden zu übergeben und sich die Hilfsprojekte einmal genauer anzusehen. Dazu mussten sie 800 Kilometer, teils auf Schotterpisten, durchs Land fahren. "Alles ist dort rot, roter Sand", erzählt Claudia Elsner-Overberg.

Die gesammelten Spenden übergaben sie an Assa, Leiterin einer Frauengruppe, für ein Näh-Projekt. "Die leben und kochen dort zusammen", sagt Elsner-Overberg. Nun können von dem Geld Stoffe und Garn und andere Dinge angeschafft werden, damit die Frauen gemeinsam Kleidung und Taschen produzieren können. Diese, genau wie viele andere kunsthandwerkliche Sachen, kauft "Baobab" dann direkt vor Ort und bringt sie mit nach Deutschland.

Hier liegen sie dann farbenfroh und vielfältig auf dem Stand beim Afrika-Fest. Armreifen, Kleider, Ketten, handgemalte Bilder. Claudia Elsner-Overberg deutet auf eine Skulptur. "Die stammt von einem blinden Künstler, der im Rollstuhl sitzt und der aus Recyclingmaterial Kunst herstellt." So etwas unterstützt der Verein gerne.

Auch in den Bergen, in Salamata, waren Claudia Elsner-Overberg und Nga Keusen unterwegs. "Dort gibt es eine Caritasstation, wo wir übernachtet haben." In Salamata läuft derzeit ein Projekt, das ebenfalls von "Baobab" unterstützt wurde. "Wir haben hier Geld für Gemüse und einen Brunnen gegeben", erklärt Claudia Elsner-Overberg.

Hilfe zur Selbsthilfe, vor allem für die Frauen im Senegal, das hat sich Baobab zum Ziel gesetzt. Und das schon seit vielen Jahren. "Uns gibt es jetzt genau zehn Jahre", freut sich Lisa Brandstäter, die am Stand das Kunsthandwerk verkauft. Zehn Jahre, in welchen schon viele Projekte ins Leben gerufen werden konnten.

Und das soll auch so weitergehen. "Wir wollen jedes Jahr zwischen 1500 und 2000 Euro zusammenbekommen", erklärt Claudia Elsner-Overberg. Deshalb ist auch alles, was beim Afrika-Fest angeboten wird, von Vereinsmitgliedern und Freunden gespendet, damit der Erlös wieder komplett in die Unterstützung der senegalesischen Frauen fließen kann.

(sue)
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