Wermelskirchen Kippen in den Fugen bleiben Ärgernis

Wermelskirchen · Die Verfugung des chinesischen Natursteinpflasters soll fortgesetzt werden. Dort sind Tausende Zigaretten-Kippen festgetreten. Für die Entfernung des Drecks ist nicht die Stadt zuständig - diesen müssen die Eigentümer wegkehren.

 Überfüllt, weil die Müllgefäße zu klein sind.

Überfüllt, weil die Müllgefäße zu klein sind.

Foto: Singer

Eine Kehrschaufel reichte nicht: In mühevoller Kleinarbeit haben Mitarbeiter der Firma Glasklar im Auftrag der Stadt-Karree-Verwaltung zahlreiche festgetretene Zigaretten-Kippen aus dem Pflaster vor dem Haupttreppenhaus des Gebäudes einzel aus den Fugen gekratzt. Denn viele Raucher, die mal schnell zu ihrem Fahrzeug wollen, werfen die Kippen einfach auf den Boden. Die treten sich dann fest.

Ein Zustand, der an vielen Stellen in der Innenstadt zu sehen ist, wo das chinesische Natursteinpflaster verlegt wurde. Manche Eigentümer geben sich viel Mühe, den Gehweg vor ihrem Eigentum vorbildlich freizuhalten. Anderen ist das völlig egal. Zumal der Außendienst der Stadtverwaltung nicht auf diese Verschmutzung reagiert.

 Unappetitlich, aber die Realität: So viele Kippen lagen im Pflaster vor dem Haupteingang des Stadt-Karrees.

Unappetitlich, aber die Realität: So viele Kippen lagen im Pflaster vor dem Haupteingang des Stadt-Karrees.

Foto: Teifel

Die Stadtverwaltung wird auf jeden Fall in diesem Jahr noch weitere neuralgische Pflasterbereiche mit Epoxidharz versiegeln. 300 bis 400 Kilogramm dieses Fugenmaterials sind bereits bestellt. In diesem Monat soll die Verfugung beginnen. Tiefbauamtsleiter Harald Drescher: "Das wird eine beauftragte Firma übernehmen. Dann kann der Bauhof nicht leisten."

In einem ersten Schritt wird diese Verfugung im Bereich des Rathauses und der unteren Kölner Straße (Woolworth) erfolgen. Der Grund: Da setzt sich kein Moos fest. "Wir hatten auf eine natürlich Verfugung gehofft. Es gibt einige Bereiche, da hat sich die Fuge mit natürlichen Materialien zugesetzt." Dort werde die Stadt auch nicht mit dem Harz nachverfugen. Vorbildlich sei die Situation an der unteren Eich. "Da kommen wir bestens ohne Harz aus." Dort reinigen viele Anlieger auch die Gehwege.

Drescher wies noch einmal auf die Ortssatzung hin. Nicht die Stadt habe die Bürgersteige zu kehren, sondern die Eigentümer. "Vielen ist das nicht bewusst", sagte er. "Die Eigentümer müssen dafür sorgen, dass die Kippen aus den Fugen beseitigt werden." In Wohngebieten sei das Kehren der Bürgersteige kein Problem - das machten die Anlieger. "Aber in der Innenstadt ist das noch nicht durchgedrungen", beschrieb der Amtsleiter die Situation.

Und was ist mit den Beeten zwischen den Parkplätzen? Dort liegen Kippen, dort liegt Dreck. Drescher: "Das ist die Aufgabe der Stadt. Dort werden wir jetzt säubern." Das gilt auch für die gepflasterten Parkbuchten. Die Stadt wird dazu übergehen, die versiegelten Baumscheiben oder die mit Kleingranulat versehenen Beete wieder aufzureißen. Dort kommen grobe Steine rein. Den Vorteil nannte Drescher: "Hunde gehen nicht auf diese Steine. Das tut ihnen an den Pfoten weh. In den bereits so gestalteten Beeten gibt es keinen Hundekot."

Ziemlich dreckig sieht es nicht nur nach Veranstaltungen in der Innenstadt rund um die vorhandenen Müllbehälter aus. Sie reichen nicht aus. Der Müll stapelt sich besonders vor dem Rathaus oder liegt in den Beeten. Drescher: "Die Leerung der Müllbehälter ist stadtweit dienstags. Wir sollten überlegen, ob wir den Tag nicht auf Montag vorverlegen." Nach dem großen Stadtfest hat's bereits geklappt.

Dass die Müllbehälter besonders an viel frequentierten Plätzen wie an den Eiscafés zu klein sind, gestand Drescher ein. "Die sind im Rahmen des Gestaltungskonzeptes 2003 beschlossen worden." Der Tiefbauamtsleiter nahm den Vorschlag auf, hier "nachzujustieren".

(RP)
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