Leverkusen Feuerwehr überprüft im Januar Fluchttüren in LEG-Siedlung

Leverkusen · Falsch eingebaute Fluchttüren beunruhigen Opladener Mieter. Ihr Vermieter sieht den Brandschutz dennoch gegeben, hat aber neue Türen bestellt.

Für die vor einigen Wochen falsch eingebauten Fluchttüren in der Eisenbahnersiedlung in Opladen (wir berichteten) interessiert sich auch die Feuerwehr. Der Vermieter, die Wohnungsgesellschaft LEG, hatte den Mietern versichert, der Brandschutz bestehe in vollem Umfang, auch wenn die Türen jetzt nur nach innen aufgehen.

Laut Feuerwehr gibt es jedoch in der Sonderbauverordnung eine klare Vorschrift (Paragraf 101) für Hochhäuser wie das an der Friedrich-List-Straße. Demnach müssten "Türen von Vorräumen, notwendigen Treppenräumen, Sicherheitstreppenräumen, Stichfluren und von Ausgängen ins Freie in Fluchtrichtung aufschlagen. Die Türen der Rettungswege müssen jederzeit von innen leicht und in voller Breite geöffnet werden können", teilt Stadtsprecherin Heike Fritsch mit.

Die Feuerwehr überprüfe in Abständen von maximal sechs Jahren in einer "Brandverhütungsschau" bei Hochhäusern, ob die Vorschriften eingehalten würden. Festgestellte Mängel würden der Bauaufsicht gemeldet. Fristen zur Mängelbeseitigung richteten sich nach der Schwere der Mängel und nach der Absprache zwischen Feuerwehr und Bauaufsicht.

Die LEG hatte bereits angekündigt - trotz des ihrer Meinung nach bestehenden Brandschutzes - neue Fluchttüren, die sich nach außen öffnen lassen, zwischen dem 18. und 21. Dezember einbauen zu lassen. Davon will sich dann auch die Stadt überzeugen. "Turnusmäßig würde das Gebäude Friedrich-List-Straße erst wieder 2021 von der Feuerwehr überprüft", berichtet Stadtsprecherin Fritsch. "Im vorliegenden Fall wird die Bauaufsicht die vom Eigentümer schon zugesagten Arbeiten Anfang Januar 2018 überprüfen."

Insgesamt 20 Fluchttüren waren nach Angaben von Mietern falsch eingebaut worden. Sie hatten den Vermieter auf den Fehler aufmerksam gemacht. Zunächst habe das beauftragte Bauunternehmen abgestritten, dass die Türen nach außen aufgehen müssten. Erst ein Blick auf den Fluchtplan habe zwar zur Einsicht geführt, aber nicht zu neuen Fluchttüren. Die Mieter hatten sich daraufhin im Rahmen des "Bürgermonitors" an unsere Redaktion gewandt.

(sug)
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