Wermelskirchen Eigentümer muss Taubendreck beseitigen

Wermelskirchen · "Unerträgliche" hygienische Zustände in der Löv zwischen Kölner- und Telegrafenstraße - jetzt greift endlich die Stadtverwaltung ein und sieht darin eine "Störung der öffentlichen Ordnung". Den Eigentümern wird eine Frist gesetzt.

Wermelskirchen: Eigentümer muss Taubendreck beseitigen
Foto: Teifel Udo

Taubendreck bleibt auch in der Innenstadt ein Dauerthema. Paul Gerhard Pott ist entsetzt, wie es in der Löv zwischen Kölner- und Telegrafenstraße aussieht. "Warum muss ich als Bürger damit leben?", fragte er am Bürgermonitor. "Da führe ich keine Besucher mehr her. Überall werde über Hygiene geredet, aber hier reagiere die Stadt schon seit Jahrzehnten nicht.

 % Der Taubenkot vieler Jahre sitzt auf den Schieferplatten. ( Der Gehweg in der Löv ist völlig verdreckt. ' Auch die bekannten Tauben-Abwehrspikes helfen nicht mehr. Völlig verdreckt sind inzwischen auch die Fenster. BM-Fotos: Udo Teifel

% Der Taubenkot vieler Jahre sitzt auf den Schieferplatten. ( Der Gehweg in der Löv ist völlig verdreckt. ' Auch die bekannten Tauben-Abwehrspikes helfen nicht mehr. Völlig verdreckt sind inzwischen auch die Fenster. BM-Fotos: Udo Teifel

Foto: Teifel Udo

Wilde Tauben, die sich in der Stadt immer weiter vermehren, sitzen auf den Fensterbänken und sorgen mit ihren Hinterlassenschaften für viel Dreck auf den Simsen, an den Hauswänden und auf dem öffentlichen Weg. Das von der WNKUWG vorgeschlagene Taubenhaus-Projekt hatte sich mangels Standort zerschlagen. So können sich Tauben vermehren und die Innenstadt verdrecken.

Wermelskirchen: Eigentümer muss Taubendreck beseitigen
Foto: Teifel Udo

Und die Stadt? Die Verwaltung jedenfalls wird sich jetzt des Problems in der Löv zwischen Kölner- und Telegrafenstraße annehmen. Ordnungsdezernent Jürgen Graef stellt im Gespräch mit unserer Redaktion aber klar, dass nicht die Stadtverwaltung das Problem des Taubendrecks beseitigen werde: "Dafür sind die Eigentümer der beiden Immobilien rechts und links der Löv verantwortlich."

Seit Jahrzehnten gibt es dieses Ärgernis. Mehrfach schon hat es die Bergische Morgenpost aufgegriffen, nachdem Bürger sie angesprochen hatte. Jetzt endlich reagiert die Stadtverwaltung. "Die Stadtverwaltung wird den Eigentümern eine Frist setzen, den Taubendreck ebenso zu beseitigen wie die Ursache." Letztere sieht so aus, dass die Tauben auf den Simsen, Vorsprüngen und Fensterbänken sitzen und koten. Aber nicht nur da. Sobald ein Fensterspalt offen ist, dringen die Tauben in die Räume ein - und sorgen auch da für Dreck.

Die hygienische Situation auf einem Teilstück der Löv sieht die Stadtverwaltung aber nicht als so gravierend an, als das eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestände. Nur dann nämlich, sagt Graef, müsste die Stadt eingreifen. Dies sei der einzige Ort im Stadtgebiet mit diesem Problem. "Angesichts der hygienischen Situation sehe ich aber eine Störung der öffentlichen Ordnung. Und deshalb werden die Eigentümer von uns verpflichtet, diesen Dreck zu beseitigen."

Ob nun Gitter angebracht werden oder eine andere Lösung gefunden werden soll - "die Eigentümer müssen dafür sorgen, dass die Tiere dort verschwinden. Sie müssen auch dafür Sorge tragen, dass sie die Folgen im Griff haben", kündigte Graef an. Damit soll es dann keinen Taubendreck mehr in der Löv geben. Die Stadtverwaltung werde jetzt die Eigentümer anschreiben und ihnen eine Frist setzen. Sollten sie nicht reagieren, droht ein Zwangsgeld.

Das einst von der WNKUWG vorgeschlagene Taubenhaus sei für die Stadtverwaltung kein Thema. "Wir haben in der Innenstadt kein Taubenproblem, so dass ein Taubenhaus nicht notwendig ist. Es gibt keine Taubenplage. Das ist nur begrenzt auf die Telegrafenstraße." Wobei er nur den Bereich der Löv schon als "untragbar" beschreibt. "Auch beim Fassadenbau am Rathaus tauchen Tauben auf, nutzen die Lücken, schlüpfen rein und bauen dort Nester", berichtet Graef. Dort sei die Stadt sofort tätig geworden. "Wir beseitigen die Nester. So müssen auch die Eigentümer der Löv-Immobilien tätig werden." Ob man eine gemeinsame Strategie einschlagen werde, ließ er offen. Man müsse erst einmal die Reaktion der Eigentümer auf die Schreiben abwarten.

(RP)
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