Leverkusen CDU kritisiert Bauplanung Bielertviertel

Leverkusen · Investor hat 3D-Planung erarbeitet, sie soll nach dem Sommerferien gezeigt werden / Initiative mit eigener Animation

Das Bebauungsplanverfahren im Bielertviertel ruft die örtliche Politik auf den Plan. Die CDU äußerte sich vor wenigen Tagen öffentlich mit Bedenken gegen die geplante Bebauung von bis zu 80 neuen Wohneinheiten. Die Belastungen müssten für das Quartier und deren Anwohner erträglich bleiben. Grundsätzlich sei eine lückenschließende Bebauung unter lockerer Doppelhaus-Bebauung der inneren Grünflächen anzustreben, allerdings würden die aktuell diskutierten Bebauungsvarianten das Quartier in mehrfacher Hinsicht überfordern. Des Weiteren machte die Partei auf das Grundwasserproblem aufmerksam. In ihrer Stellungnahme heißt es unter anderem: "Das Gebiet in unmittelbarer Wuppernähe hat hochstehendes Grundwasser. Es ist von jedem Investor durch Gutachten und Beweissicherungsmaßnahmen sicherzustellen, dass die Bestandsgebäude durch Neubauten keinen Schaden nehmen und Ausgleichsflächen für das verdrängte Grundwasser geschaffen werden."

Damit der Verkehr und die Parkplatzsituation nicht weiter verschlechtert wird, soll durch drei Zuwegungen über die Straßen "Am Weiher", Düsseldorfer Str. sowie die Böcklerstraße erschlossen werden, um den zusätzlichen Verkehr erträglich zu gestalten. Auch bei den Höhen der Bauten fordert die CDU eine Orientierung an die Umgebungsbebauung. Konkret: Im gesamten Bereich zwei bis maximal drei Geschosse und im gesamten Gebiet Satteldächer.

Investor Marco Baumhögger hatte bereits im April gegenüber unserer Zeitung erklärt, Opladen nicht erdrücken zu wollen. "Wir orientieren uns an den Höhen der bestehenden Häuser der Nachbarschaft, damit wir uns mit der geplanten Bebauung gut ins Gesamtbild einfügen", verdeutlichte er damals. Der Unterschied wäre einzig, dass die älteren Häuser spitze Dächer hätten und die Neubauten mit Flachdächern versehen sind.

Die CDU fordert hier eine Ergänzung der aktuellen Planung um Varianten, die diese Vorgaben berücksichtigen. Diese Planungen solle zur besseren Visualisierung um 3D Animation ergänzt werden. Der Investor versprach bereits im April, dass eine dreidimensionale Ansicht "in Kürze" erarbeitet werden solle. "Dies ist auch bereits geschehen und liegt der Stadt Leverkusen vor", erklärt Marco Baumhögger. Doch damit die Animation verständlicher sei, wird aktuell noch nachgebessert, sodass nach den Sommerferien der fertige 3D-Plan der Öffentlichkeit gezeigt werden kann.

Der Bürgerinitiative des Bielertviertels ist das zu spät. Deren Vertreter haben sich inzwischen eine eigene 3D-Planung anfertigen lassen, um sich auf diese Weise einen besseren Überblick zu verschaffen.

Die Initiative hatte bereits ihre Bedenken, besonders zu Verkehrs-, Hochwasser- und Grundwassersituation als auch zur Bebauungsdichte und -höhe schriftlich bei der Stadt mit rund 150 Unterschriften der umliegenden Nachbarschaft eingereicht. Die Stadt Leverkusen wird sich aller Voraussicht nach im Herbst dieses Jahres zur möglichen Bebauung äußern.

(RP)
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