Hückeswagen Brennnesseln erobern den Bolzplatz

Hückeswagen · In der Rubrik "Bürgermonitor" greift unsere Redaktion Probleme aus Hückeswagen auf. Auf dieser Seite betrachten wir heute, was aus einigen Problemen geworden ist. Was tut sich zum Beispiel auf dem Bolzplatz? Wenig, wie ein Besuch vor Ort zeigte.

 Fußball gespielt werden kann durchaus noch auf dem Bolzplatz. Nur nicht unbedingt im Bereich des Geländers, denn der ist teilweise mit Brennnesseln überwuchert. Möglich ist, dass Teile des Platzes im Zuge des Neubaus von drei Mehrfamilienhäusern an der Ewald-Gnau-Straße zum Parkplatz werden.

Fußball gespielt werden kann durchaus noch auf dem Bolzplatz. Nur nicht unbedingt im Bereich des Geländers, denn der ist teilweise mit Brennnesseln überwuchert. Möglich ist, dass Teile des Platzes im Zuge des Neubaus von drei Mehrfamilienhäusern an der Ewald-Gnau-Straße zum Parkplatz werden.

Foto: Stephan Büllesbach

Wenn es so weitergeht mit der nicht vorhandenen Pflege des Bolzplatzes, hat Hückeswagen in absehbarer Zeit einen richtigen Rasenplatz. Mit Gras statt Kunstrasen. Wobei - wirklich vernünftig darauf kicken könnte man dann nicht. Denn zum einen wäre der Rasen zu hoch und damit nicht fußballkompatibel, zum anderen wäre er auch übersät mit Unkraut. So ragen jetzt schon Brennnesseln am Rand des Platzes fast einen Meter in die Höhe.

Unkraut und Gras wuchern zurzeit. Nur in der Mitte der Spielfläche zwischen den beiden Toren wächst so wenig Rasen durch die Schotterschicht, dass es noch einigermaßen möglich ist, darauf Fußball zu spielen. Das hat seinen Grund: "Wir pflegen den Bolzplatz nicht", bestätigt Bauhof-Leiter Magnus Bernhard auf Anfrage unserer Redaktion. Die Mitarbeiter würden nur dann zu dem Platz im Dreieck von August-Lütgenau-, Ewald-Gnau-Straße und Tulpenweg fahren, "wenn wir von der Verwaltung einen entsprechenden Auftrag bekommen". Den hat's aber offenbar schon seit längerem nicht mehr gegeben. Früher sei auch der Bolzplatz vom Bauhof mitgepflegt worden, inzwischen sei er jedoch aus dem Grünflächenkataster herausgenommen worden.

Die Stadt wird vorerst auch kein Geld für größere Pflegearbeiten ausgeben, betont Bauamtsleier Anderas Schröder. Der Grund dafür ist das Neubaugebiet "Altes Archiv". In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte der Stadtrat einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. "Allerdings sind die Planungen für den Bolzplatz und damit, wie es mit ihm weitergeht, unklar", sagt Schröder.

Denn möglicherweise wird ein Teil des Platzes später einmal in einen Parkplatz umgewandelt. Erste Pläne sehen vor, ihn direkt hinter den Häusern an der August-Lütgenau-Straße anzulegen. Es gibt aber auch schon Vorschläge, wonach er im Kurvenbereich zwischen Ewald-Gnau-Straße und Tulpenweg entstehen soll.

Dabei war die Stadt zunächst eine ganz andere Schiene gefahren: Auf dem Bolzplatz sollten mehrere Mehrfamilienhäuser mit bis zu 54 Mietwohnungen gebaut werden. Nach großen Protesten der Anwohnen und einem Umdenken in der Politik bleibt er jetzt aber unbebaut. Als Baugrundstück soll vielmehr das deutlich kleinere Gelände genutzt werden, das an den Bolzplatz angrenzt und auf dem früher das Stadtarchiv untergebracht war. Nach dem Umzug des Archivs in die Nachbarstadt Wipperfürth wird der Container-Bau momentan als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Für die Neubauten wird der Container jedoch abgebaut. Auf dem dadurch frei werdenden Grundstück sollen nun drei Mehrfamilienhäuser mit 15 bis 18 Wohnungen errichtet werden. Der Bolzplatz selbst bleibt als Freifläche erhalten und darf nicht bebaut werden.

Die Stadt will nun mit der Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS) Gespräche führen, die bereits Interesse an der Errichtung der Häuser bekundet hat, und die Rahmenbedingungen erläutern. Vor 2019 werde dort aber nicht gebaut, versichert der Bauamtsleiter.

(büba)
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