Solingen Bürger helfen Stadt sparen

Solingen · Der Prototyp der Internetplattform des Bürgerhaushaltes ist gestern im Rathaus vorgestellt worden. Jürgen Bürger, Silvia Roß und Günther Schmitz gehörten zu den städtischen Mitarbeitern, die die Anwendungen am Laptop getestet haben – jedoch vorerst noch ohne die konkreten Sparvorschläge.

Der Prototyp der Internetplattform des Bürgerhaushaltes ist gestern im Rathaus vorgestellt worden. Jürgen Bürger, Silvia Roß und Günther Schmitz gehörten zu den städtischen Mitarbeitern, die die Anwendungen am Laptop getestet haben — jedoch vorerst noch ohne die konkreten Sparvorschläge.

Mitunter liegen die Dinge ganz eng beieinander: Ist das Wasser zu kalt, geht keiner zum Schwimmen. Erboste Badegäste im Vogelsanger Hallenbad haben fröstelnd auf diesen Zusammenhang hingewiesen, nachdem die Wassertemperatur im Schwimmbecken an der Focher Straße um ein Grad abgesenkt wurde. Das hat hohe Wellen geschlagen.

Rund 100 Vorschläge

Wie kalt darf das Wasser in den Schwimmbädern sein? Für Jürgen Bürger, Silvia Roß und Günther Schmitz von der Jugendförderung wäre diese Frage ein treffliches Beispiel für den Bürgerhaushalt, um den Sparvorschlag im Internet lebhaft mit Pro und Contra zu diskutieren. Hier werde es konkret, sagen sie bei der Schulung im Rathaus-Sitzungssaal 102.

Konkret sind die mit Spannung erwarteten Sparvorschläge der Verwaltung dort gestern aber noch nicht auf den Tisch gekommen, als der Prototyp des Internetforums vorgestellt wurde. Dies bleibt vorerst ein Geheimnis. "Das sind noch Dummys", erklärt Dr. Oliver Märker, Geschäftsführer der Berliner Beratungsfirma, mit Blick auf die Internetplattform.

Rund 100 Sparvorschläge sollen den Bürgern vom 4. bis zum 25. März im Internet zur Diskussion vorgelegt werden. Die Liste wird am kommenden Montag auf einer Beratssitzung zum Bürgerhaushalt festgelegt. Ziel müsse es sein, eine möglichst große Rückmeldung zu bekommen, sagt Märker. Erwartet werden gut 16 000 Besucher des Internetforums — und 1600 aktive Nutzer. Dies wären zehn beziehungsweise ein Prozent der Solinger. Wer will, kann zu den Sparvorschlägen auch seine Meinung äußern. Und diese Kommentare können dann ebenso bewertet werden. Überhaupt können die Bürger auch eigene Sparvorschläge unterbreiten.

Drei Ansprechpartner für Bürger

Sport, Kultur, Straßen, Umwelt, Schule, Sicherheit, Wege und Plätze — mit diesen sieben Spar-Rubriken haben die städtischen Mitarbeiter bei der gestrigen Schulung die Anwendungen getestet. Diese Stichworte sind allerdings ein deutlicher Fingerzeig und geben den Sparkurs vor. "Es sieht so aus, dass es in diese Richtung geht", berichtet Märker unserer Zeitung. "www.solingen-spart.de" — wenn am Donnerstag nächster Woche die Internetplattform des Solinger Bürgerhaushaltes ins Datennetz gestellt wird, sind die drei städtischen Mitarbeiter Ansprechpartner für den Bürger. "Wir sind Multiplikatoren", beschreibt Bürger, Abteilungsleiter bei der Jugendförderung, die Rolle. Silvia Roß wird im Haus der Jugend an der Dorper Straße Jugendlichen, aber auch den Senioren der Freitagsgruppe sowie allen interessierten Bürgern Hilfestellung geben bei der Bedienung des Internetsystems. Günther Schmitz hat diese Aufgabe im Gräfrather Jugendzentrum. Auch im Aufderhöher Jugendzentrum an der Friedenstraße sowie in der City im Internetcafé am Eiland und in der Stadtbibliothek in den Clemens-Galerien gibt es öffentliche Computer, um mitzudiskutieren.

Gut, dass diese Möglichkeit eingerichtet werde, sagen Jürgen Bürger, Silvia Roß und Günther Schmitz. Sie appellieren denn auch, das Angebot zu nutzen. Der Bürgerhaushalt sei eine Chance, der Politik Rückmeldung zu geben, wie die Sparvorschläge ankommen würden. Nach ihren Worten ist damit aber auch ein konkrete Erwartungshaltung bei den Solingern verbunden. "Der Bürger will, dass seine Meinung gehört und berücksichtigt wird."

(RP)
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