Solingen Bürger fühlen sich aufgehoben

Solingen · Dr. Peter Schmiegelow ist Vorsitzender der CDU. Beim Parteitag am Montag kandidiert er erneut für dieses Amt. Der 60-jährige Mediziner ist Chefarzt des Pathologischen Institutes am Städtischen Klinikum Solingen.

Es wird kein Gegenkandidat erwartet. Schmiegelow übernahm 2009 die Position von Fabian Kesseler.

Heute Abend kandidieren Sie erneut als Kreisparteivorsitzender der CDU. Erwarten Sie ein ähnlich gutes Ergebnis wie 2009, als sie 87,9 Prozent der Stimmen bekamen?

Schmiegelow Ich wünsche mir, dass viele Mitglieder zur Jahreshauptversammlung kommen und einen ausgewogenen Vorstand wählen, der die breit aufgestellte CDU einvernehmlich zum Erfolg führt.

Auf welche Leistungen im Laufe Ihrer Amtszeit kann die CDU besonders stolz sein?

Schmiegelow Die Bürger Solingens können erkennen, dass die CDU sie ernst nimmt. Stichwort Bürgerhaushalt, und dass wir mit Kompetenz und Glaubwürdigkeit auch aus einer Minderheitsposition im Rat der Stadt konstruktive Politik machen können (Stichworte: Verkehrskonzept, Bäderkonzept). Die CDU ist in den letzten beiden Jahren moderner geworden und hat sich weiterentwickelt, aber sie wird immer die CDU der traditionellen und christlichen Werte bleiben.

Im Falle Ihrer Wiederwahl: welches sind die vordringlichsten Ziele, die die Solinger CDU in den kommenden beiden Jahren erreichen sollte?

Schmiegelow Für die wirtschaftliche Entwicklung und die Familienfreundlichkeit unserer Heimatstadt Solingen die besten Konzepte, auch im Gespräch und unter Einbeziehung der Bürgermeinung zu entwickeln und möglichst bald umzusetzen.

Hatten sie nach dem Zerbrechen der Partei Die Linke und der Abspaltung der Linkenfraktion von der Partei die Hoffnung, dass sich die Mehrheitsverhältnisse im Rat ändern?

Schmiegelow Nein.

Apropos Linke: Ihnen wurde am Anfang Ihrer Amtszeit aus den eigenen Reihen vorgeworfen, Sie würden die Partei zu weit nach links führen. Können sich Ihre Parteifreunde inzwischen damit abfinden, dass Sie sich zum Beispiel nicht für den Erhalt des Namens Hindenburgplatz starkgemacht haben und im Bündnis ,Bunt statt braun' engagieren?

Schmiegelow Ich habe dazu beigetragen, dass der Konflikt befriedet wurde, konnte aber die Umbenennung nicht verhindern. Die CDU hat jedem deutlich gemacht, dass wir gegen jegliche Art von Extremismus, auch die klammheimliche Duldung durch die linke Ratskoalition, energisch angehen und uns für die bürgerliche Freiheit und Teilhabe an Entscheidungen einsetzen.

Neben Ihrer politischen Tätigkeit engagieren Sie sich im Pina-Bausch-Freundeskreis. Reicht es, dass Solingen jetzt einen Saal im Theater und Konzerthaus nach ihr benannt hat?

Schmiegelow Als Vorsitzender des Pina-Bausch-Freundeskreises sehe ich den Pina-Bausch-Saal im Theater und Konzerthaus als ersten Erfolg, dem interessante Veranstaltungen mit und ohne Tanz folgen werden. Das ist gut für Solingen und für Solingens Ruf als Weltmarke.

Neben Medizin, Politik und Kultur sind Sie im Karneval aktiv und stiegen am 11.11. 2010 als Hoppediz aus der Tonne. Wünschen Sie sich für die Ratssitzungen manchmal etwas mehr Humor?

Schmiegelow Ich wünsche mir mehr Esprit und weniger Anfeindungen und auch ein wenig mehr Humor in der Politik, damit wir für die Bürger als Menschen erkennbar bleiben.

Annemarie Kister-Preuss stellte die Fragen.

(RP)
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