Solingen Bürger brauchen Schutz

Solingen · Am Montagabend hat die Menschen in Unterburg einmal mehr das Hochwasser erwischt. Und weil der Eschbach im Durchschnitt einmal jährlich über die Ufer tritt, ist der Hochwasserschutz seit Jahren Thema in der zuständigen Bezirksvertretung Burg / Höhscheid, der Paul Westeppe vorsteht. Die RP sprach mit dem Bezirksvorsteher.

Aufräumen am Tag nach dem Unwetter
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Foto: Achim Hüskes

Herr Westeppe, möchten Sie in Unterburg wohnen?

Westeppe Warum nicht. Ich persönlich bin immer eher an Problemlösungen interessiert als ein Problem mit etwas zu haben.

Wann wird sich die Bezirksvertretung Burg / Höhscheid wieder mit dem Thema beschäftigen?

Westeppe Ich habe das Thema aus aktuellem Anlass vorgezogen und auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung am 23. August gesetzt.

Wie lange beschäftigt der Hochwasserschutz für den Eschbach die Bezirksvertretung schon?

Westeppe. Das haben wir auf der Agenda seit dem Zusammenschluss der Bezirksvertretungen Burg und Höhscheid, das war 1999. Seit 2000 ist das Thema immer wieder auf der Tagesordnung.

Welche Lösung favorisiert die Bezirksvertretung?

Westeppe Am Anfang war eine Tieferlegung des Eschbachs vorgesehen, doch die blieb in den Mühlen der gesetzlichen Notwendigkeiten hängen. Zwei Jahre hat es gedauert, bis die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen war mit dem Ergebnis, dass eine Tieferlegung wegen der damit verbundenen Eingriffe in Flora und Fauna nicht in Frage kam. Andere Alternativen, zum Beispiel das Wasser durch einen Tunnel abzuleiten, erwiesen sich als nicht finanzierbar. Anschließend wurde der Individualschutz propagiert und später suchte die Solinger Verwaltung nach Alternativen.

Wie sollten die aussehen?

Westeppe Der Leiter des Stadtdienstes Natur und Umwelt, Dr. Klaus Strehlau, hat den Linienschutz mit festen und mobilen Spundwänden vorgeschlagen; damit wäre ein Schutz vor einem 100-jährigen Hochwasser gegeben, also einem Hochwasser in einer Stärke, wie es statistisch gesehen nur alle 100 Jahre vorkommt.

Warum wurde dieser Vorschlag, für den sich bereits im März auch der Landschaftsbeirat aussprach, noch nicht umgesetzt?

Wie soll die Maßnahme finanziert werden?

Westeppe Der Wupperverband tritt in Vorleistung und muss sich das Geld von den Städten zurück holen. Dafür muss aber eine Finanzierung aufgestellt werden, damit die Städte wissen, was auf sie zukommt.

Welche Städte sollen zahlen?

Westeppe Neben Solingen auch Remscheid und Wermelskirchen. Probleme bereitet nämlich die zunehmende Oberflächenversieglung am Oberlauf des Eschbaches. Außerdem sind die Brücken ein Problem, weil sie erkennbar das Durchlassprofil verändern. Das haben mir gestern auch die Bürger bestätigt, mit denen ich in Unterburg gesprochen habe.

Annemarie Kister-Preuss führte das Gespräch.

(RP)
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