Solingen Bombenfund: Sportler warten auf Rasen

Solingen · Wegen eines Blindgängers erfolgten im Baseballpark am Weyersberg Bohrungen. Die Bombe erwies sich als harmlos. Doch der neue Rasen liegt wegen des Wetters noch nicht. Die Zeit drängt. Die Alligators starten Ostern in die Saison.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Noch knapp zwei Wochen, dann werden die Bundesliga-Baseballer der Solingen Alligators in die neue Saison starten. Doch ob das Team von Headcoach Wayne Ough am Sonntag, 31. März, im Baseballpark am Weyersberg tatsächlich die Gäste von den Berlin Flamingos empfangen kann, steht momentan in den Sternen. Denn nachdem Ende vergangenen Jahres unter dem Spielfeld ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden ist, kann der Platz bis auf Weiteres nicht mehr genutzt werden.

Der Hintergrund: Seinerzeit erwies sich die gefundene Bombe zwar als derart verrottet, so dass sie ihre Gefährlichkeit schon vor vielen Jahren verloren hatte. Aber um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, musste der alarmierte Kampfmittelräumdienst zunächst einmal Probebohrungen auf dem Rasen durchführen lassen - was wiederum das Geläuf im Baseballpark an der Kotter Straße bis zum heutigen Tag ziemlich ramponiert hat.

So wurden die Löcher, die bei den Bohrungen nach dem Blindgänger entstanden waren, bislang lediglich mit Erde zugeschüttet. Für ein Baseballspiel ist jedoch eine geschlossene Rasenfläche notwendig, die indes noch nicht verlegt werden konnte, da dafür einige trockene Tage sowie höhere Temperaturen notwendig sind.

Dementsprechend ist der Platz am Weyersberg augenblicklich "nicht in einem Zustand, der reguläre Spiele zulassen würde", hieß es zuletzt vonseiten des Vereins, der im Baseball hierzulande zu den Spitzenteams gehört, seit 15 Jahren in der Ersten Bundesliga antritt und in den Jahren 2006 und 2014 sogar zweimal die Deutsche Baseball-Meisterschaft für sich zu entscheiden vermochte.

"Wir stehen im ständigen Kontakt mit den Technischen Betrieben Solingen", sagte Alligators-Vorsitzender Peter Niemeyer gestern. Er hofft, dass sich das Wetter in den nächsten Tagen bessert, so dass die kahlen Stellen auf dem Geläuf des Baseballparks endlich beseitigt werden können.

Dabei steht die Stadt sprichwörtlich Gewehr bei Fuß. "Sobald es die Witterung zulässt, werden wir den schon bestellten Rollrasen verlegen", versicherte ein Rathaus-Sprecher, der allerdings auch betonte, mit dem Einsetzen allein sei es nicht getan. So müsse der Rasen danach noch drei bis vier Tage liegen, ehe er zu nutzen sei, teilte die Verwaltung am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Ob der Baseballpark am 31. März wieder bespielbar ist, steht demzufolge nicht zu 100 Prozent fest. Man bemühe sich, den Platz herzurichten, hieß es aus dem Rathaus, wo die Verantwortlichen ansonsten mit dem Club nach einer Ausweichmöglichkeit für die Spiele suchen wollen.

Dass der Platz überhaupt aufgerissen werden musste, ließ sich nicht vermeiden. Gleichwohl wandte die Stadt nach Bekanntwerden der Bombe eine andere Vorgehensweise als bei der Entschärfung in Gräfrath nur wenige Wochen vorher an. Vor einer erneut groß angelegten Evakuierung wurden diesmal zunächst die Bohrungen durchgeführt, um die tatsächliche Gefahr zu bestimmen.

Als sich zeigte, dass die Bombe zerfallen war, konnte so nämlich von weiteren Maßnahmen abgesehen werden. Wäre ein anderes Ergebnis herausgekommen, hätte die Stadt noch zwei Tage Zeit gehabt, um notwendige Schritte einzuleiten. In Gräfrath hatten Tausende ihre Wohnungen verlassen müssen. Der Umstand, dass es damals zu mehreren Verschiebungen bei der Bombenentschärfung gekommen war, hatte für Ärger gesorgt.

(or)
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