Solingen Bombe schnell entschärft

Solingen · Früher als erwartet ist gestern der Fünf-Zentner-Blindgänger in der Solinger City entschärft worden. Um 11.06 Uhr war das erledigt. Die Straßensperrungen mit der Evakuierung von 600 Anwohnern wurden sogleich aufgehoben.

Als das mit Lehm verschmierte Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg schließlich auf dem Baugrundstück an der Friedrichstraße unschädlich für den Abtransport bereitliegt, ist eine Erleichterung bei den Beteiligten zu spüren. Die Entschärfung der Fünf-Zentner-Fliegerbombe, die am Dienstag bei Ausschachtungsarbeiten gefunden worden war, ist gut geglückt. "Es gab keine besonderen Vorkommnisse. Alles hat geklappt", zieht Ordnungsamtsleiter Stephan Trunk gegenüber unserer Zeitung ein Fazit der gestrigen Bombenentschärfung. Feuerwerker Peter van Eck konnte die Bombe sogar schon eine halbe Stunde früher entschärfen, als im Zeitplan vorgesehen.

9.30 Uhr: Schüler der Grundschule Katternberger Straße eilen aus dem Schulgebäude. "Komm schnell, wir müssen uns beeilen, die Bombe fliegt gleich hoch", sagt ein Mädchen zu ihrer Freundin, als sie über die Friedrichstraße nach Hause gehen.

9.35 Uhr: Der Parkplatz des Möbelhauses Boss ist verweist. Im Geschäft, das ansonsten um 10 Uhr öffnet, ist alles dunkel. Ein Aushang an der Eingangstüre unterrichtet die Kunden, dass wegen der Bombenentschärfung das Möbelhaus voraussichtlich erst um 11.30 Uhr öffnet.

9.50 Uhr: Feuerwehr und Polizei rücken mit Fahrzeugen auf dem Parkplatz Weyersberg an. Die Wache I und die Polizeiinspektion mussten ebenfalls evakuiert werden. Im Südpark wird zudem der Löschzug der Feuerwache I stationiert. Kurz vor 10 Uhr heißt es dann: "Alle Fahrzeuge in Sicherheit gebracht."

Michael Busse und Arek Poznaski sperren die Eingangstür bei Schönauen an der Friedrichstraße zu. Auch das Autohaus liegt in der Evakuierungszone.

10 Uhr: Die Straßen rund um die Bombe sind abgeriegelt. Überall stehen Polizei und Mitarbeiter des Stadtdienstes Ordnung, damit die Absperrungen nicht ignoriert werden. Einer von ihnen ist Polizeibeamter Rolf Fleuhs, der die Ecke Friedrich-/Saarstraße sichert, damit kein Autofahrer durchfährt.

10.40 Uhr: Schon 20 Minuten früher als vorgesehen beginnt Feuerwerker Peter van Eck vom Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung. Unterstützt wird er von den Mitarbeitern Peter Rech und Udo Lokotsch. "Routine ist das nie", sagt Feuerwerker Eck über seine Aufgabe. "Ein Restrisiko bleibt immer." Der Zünder der Fünf-Zentner-Fliegerbombe ist etwas deformiert. Doch dieser lässt sich leicht aus dem Eisenklotz herausdrehen. Eck hat das mit einer Raketenklemme erledigt, die er auf den Zünder gesetzt hat. Anschließend nimmt er noch vorsichtig den Detonator aus der Bombe. Der besteht aus einem besonders explosiven Gemisch, das Eck noch auf dem Baugrundstück entzündet und unschädlich macht.

11.06 Uhr: Die Bombe ist entschärft.

11.08 Uhr: Funkspruch an alle Einsatzkräfte: "Sperrungen aufgehoben." Sogleich kommen die ersten Autos und Anwohner in die Evakuierungszone zurück.

11.26 Uhr: Baggerführer Boris Konietzko greift mit der Schaufel des Arbeitsgerätes die entschärfte Bombe, legt diese auf der Laderampe des Lastwagens ab. Der lehmverschmierte Eisenklotz wird zunächst nach Ratingen-Lintdorf in einen Zwischenbunker geschafft, anschließend kommt die zünderlose Bombe zu einer Zerlegefirma in den Kreis Düren.

(RP)
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