Solingen Blutspender helfen doppelt

Solingen · Im Walder Stadtsaal registrierten sich Bürger auch als Spender von Stammzellen.

 Janine Lazzara-Westmeier spendet regelmäßig Blut. Die Möglichkeit, sich gleichzeitig auch für eine Stammzellenspenderdatei typisieren zu lassen, findet sie gut.

Janine Lazzara-Westmeier spendet regelmäßig Blut. Die Möglichkeit, sich gleichzeitig auch für eine Stammzellenspenderdatei typisieren zu lassen, findet sie gut.

Foto: Stephan Köhlen

Für Janine Lazzara-Westmeier ist es kein Problem. Regelmäßig geht sie zur Blutspende, schon ihre Eltern lebten es ihr vor. "Es wird ja immer Blut gebraucht", erklärt sie. "Man muss keine Angst davor haben", sagt die 35-Jährige, während sie entspannt auf dem Stuhl zur Blutabnahme sitzt.

34 Termine zur Blutspende bietet der DRK-Blutspendedienst West in diesem Jahr in Solingen an. Das Besondere beim Angebot im Walder Stadtsaal war jetzt die Kooperation mit der Stefan-Morsch-Stiftung, der ältesten Stammzellspenderdatei in Deutschland. Blutspender hatten die Möglichkeit, sich gleich auch in die Stammzellspenderdatei der Stiftung aufnehmen zu lassen.

Der allgemeine Bedarf an Blutkonserven und Stammzellenspendern steigt, da die Gesellschaft altert, wodurch wiederum die Zahl der Krebspatienten zunimmt. Rund 11 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Leukämie. Zur Therapie werden die kranken Blutstammzellen im Knochenmark, die für die Neubildung des Blutes sorgen, mittels Bestrahlung oder Chemotherapie abgetötet. Allerdings werden dabei auch die gesunden Stammzellen zerstört. Leukämiekranke sind daher auf passende Blutstammzellen eines anderen Menschen angewiesen, wie Dr. Udo Vögeler von der Stefan-Morsch-Stiftung erklärt. 50 bis 70 Prozent der an Leukämie erkrankten könnten so geheilt werden.

"Die Möglichkeit zur Typisierung sehe ich zum ersten Mal, eigentlich bin ich nur zum Blutspenden gekommen", sagt Janine Lazzara-Westmeier. Aber die Möglichkeit, auch hier helfen zu können, nutzt sie gern. Der Aufwand, sich zusätzlich als möglicher Stammzellenspender typisieren zu lassen, ist vergleichsweise gering. Spendern wird ein Röhrchen voll Blut zusätzlich abgenommen, das zur Analyse ins Labor der Stefan-Morsch-Stiftung geht. Die Gewebemerkmale werden anonymisiert ans Zentrale Knochenmarkspender-Register (ZKRD) in Ulm weitergegeben. Für die Stefan-Morsch-Stiftung lohnt sich die Kooperation mit dem DRK: Etwa zehn Prozent der Blutspender bei einem Termin lassen sich neu in die Spenderdatei aufnehmen.

(RP)
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