Solingen Bismarckpalais komplett vermietet

Solingen · Für das Neubauprojekt an der Bismarckstraße investierte der Beamtenwohnungsbauverein rund 2,5 Millionen Euro. Die Genossenschaft hatte ein sehr gutes Geschäftsjahr 2016, Dividende wird traditionell nicht an die Mitglieder gezahlt.

Der Beamtenwohnungsbauverein hat ein "absolute hervorragendes Geschäftsjahr 2016" erlebt. Dies erklärte gestern Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende Karin Spiewak-Berg im Vorfeld der Mitgliederversammlung der Genossenschaft am kommenden Montag, 19. Juni, im Veranstaltungsraum der Stadt-Sparkasse an der Kölner Straße. Fertiggestellt wurde das Neubauprojekt Bismarckpalais in zweiter Reihe der Bismarckstraße direkt neben der Freiwilligen Feuerwehr Böckerhof.

Für die zwei Häuser mit je sieben Wohneinheiten investierte der Beamtenwohnungsbauverein insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. "Vieles wurde hier von unseren eigenen Handwerkern erledigt", freut sich die Geschäftsführerin. Sie kündigte an, dass nun die drei Häuser vorne an der Bismarckstraße aus den 1930er Jahren saniert werden. Dafür werden etwa 200.000 Euro investiert.

Überhaupt konnten die Neubaukosten je Quadratmeter durch die vielfältigen Eigenleistungen der 16 Handwerker der Genossenschaft enorm reduziert werden. Statt 2030 Euro mussten unter dem Strich lediglich 1556 Euro je Quadratmeter ausgegeben werden", rechnet Karin Spiewak-Berg vor.

Für Strom, Gas und Wasser haben die Genossenschafts-Handwerker eine Lizenz von den Stadtwerken. "Es kommt bei den Mietern gut an, wenn unsere eigenen Handwerker modernisieren, instandsetzen oder aber neu bauen", so die Vorstandschefin der am 2. Juli 1905 gegründeten Genossenschaft, die zudem mit Blick auf das Bismarckpalais hervorhebt: "In neun Jahren haben wir die beiden neuen Häuser komplett abbezahlt. Das ist gigantisch, aber wir tilgen die Kredite auch enorm hoch."

Der Beamtenwohnungsbauverein zählte am Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 exakt 1226 Mitglieder. Leerstand gibt es nur modernisierungsbedingt, ansonsten führen die vier Mitarbeiter der Verwaltung eine Warteliste. Denn der Wohnraum der Genossenschaft ist begehrt. "Wir sanieren hochwertig, wir setzen auf Qualität", sagt Spiewak-Berg - und wir können uns die Mieter aussuchen". Modernisierungen fanden vergangenes Jahr unter anderem in Wohnungen in Häusern an der Beckmannstraße, Felder Straße, Kanalstraße, in der Siedlung Nachtigallenweg sowie Baumstraße statt. Erworben hat die Genossenschaft im Geschäftsjahr 2016 ein Dreifamilienhaus an der Ritterstraße, aktiv auf der Suche nach Baugrund ist der Verein ebenso. "Wir haben derzeit keine unbebauten Grundstücke mehr", sagt Spiewak-Berg.

Schon fast traditionell verzichtet die Genossenschaft auf die Ausschüttung einer Dividende, obwohl sie bei einem Jahresüberschuss von 835.568 Euro dazu locker in der Lage wäre. Das Geld wird in die Rücklage gesteckt (Eigenkapitalquote liegt bei 40 Prozent". Und auch die Mieteinnahmen werden überwiegend (2016 - 86 Prozent) wieder in den Bestand investiert. Immerhin betrugen die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung rund 4,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die Bilanzsumme betrug am Jahresende rund 28,5 Millionen Euro.

(uwv)
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