Interview Birgit Zeier „Es tut sich was in Wald“

Solingen · Die Bezirksbürgermeisterin spricht über neue Geschäfte, Blickfänge in der Walder Innenstadt und Herausforderungen der Zukunft.

 Birgit Zeier ist beruflich als Fachberaterin Leistungen für die AOK tätig.

Birgit Zeier ist beruflich als Fachberaterin Leistungen für die AOK tätig.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Wald ist bekannt für seine Kulturveranstaltungen wie die Theatertage sowie das bürgerschaftliche Engagement der Vereine. Ein großes Thema waren in den vergangenen Jahren aber auch die Leerstände. Wie sehen Sie die aktuelle Lage im Stadtteil?

ZEIER Sehr optimistisch. Mir wird da oft zu vieles schlecht geredet. Wir haben in diesem Jahr über ein Dutzend schöne neue Geschäfte dazubekommen. Auch im Bereich Gastronomie sind wir gut aufgestellt.

Haben sich Aktionen wie der Wettbewerb zur Belebung von Leerständen ausgezahlt?

ZEIER Auf jeden Fall – allein schon im Hinblick auf das Bild, das der Kern des Stadtteils dadurch abgegeben hat. Wenn Leerstände zum Beispiel durch Kunst belebt werden, ist das natürlich immer besser, als wenn man nur die Schaufenster mit Folie abklebt. Wenn man ein Essen schön präsentiert bekommt, macht einem das eben auch gleich mehr Appetit.

Was trägt denn noch zur Aufwertung des Stadtteils bei?

ZEIER Da sind natürlich die erneuerte Straßenbeleuchtung und die Illumination der Walder Kirche zu nennen. Unsere Weihnachtsbeleuchtung schafft in der Adventszeit eine besonders gemütliche Atmosphäre. Ein weiterer Blickfang werden in Zukunft die „Blauen Schafe“ sein, die Schwester Bettina Hahmann im Urlaub entdeckt hatte. Diese Skulpturen stammen von der Blauschäferei Reetz und tragen das Motto: „Alle sind gleich – Jeder ist wichtig!“ Sie stehen für einen offenen Stadtteil. Derzeit suchen wir noch einen guten Platz, an dem die Schafe dauerhaft stehen werden. Finanzielle Hilfe gab es dafür von privaten Spendern. Man sieht, dass sich in Wald etwas tut.

In Ohligs stand der Weihnachtsdürpel zwischenzeitlich auf der Kippe. Wie sieht es in Wald aus?

ZEIER Natürlich freuen wir uns sehr darüber, dass auch in diesem Jahr wieder unser Weihnachtsdorf die Besucher einlädt (Anm. d. Redaktion: am 8. und 9. Dezember). Ausrichter ist dabei der Walder Bürgerverein. Für die Buden haben wir als Bezirksvertretung Geld zur Verfügung gestellt.

Auch „Wald leuchtet“ hat die Bezirksvertretung zuletzt finanziell unterstützt. Wie sieht es damit in Zukunft aus?

ZEIER Das lässt sich angesichts der aktuellen Haushaltssperre noch nicht sagen. Zum Glück hatten wir die Beschlüsse über die finanzielle Unterstützung in diesem Jahr schon weit im Voraus gefasst, so dass wir die Mittel abrufen konnten. Ich rechne schon damit, dass wir die auch im kommenden Jahr wieder haben werden. Denn das macht eine Bezirksvertretung handlungsfähig.

Noch einmal ein Themenwechsel: Wie wirkt sich eigentlich die Schließung der Postbank-Filiale in Wald aus?

ZEIER Das ist natürlich ein Problem, auf das wir allerdings letztlich keinen Einfluss haben. Der Kiosk an der Friedrich-Ebert-Straße hat die Geschäfte der Deutschen Post übernommen. Bei den Parkplätzen dort haben wir uns für eine Einschränkung der Haltezeit von einer halben Stunde eingesetzt. Die Prüfung, ob noch weitere Parkplätze entstehen können, steht noch aus.

Jahrelang hat die Bezirksvertretung dafür gekämpft, das geschlossene Bürgerbüro zurückzuholen ...

ZEIER Das Thema ist abgehakt. Wir müssen unsere Zeit eher in andere Herausforderungen des Stadtteils investieren.

Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste Herausforderung für das Jahr 2019?

ZEIER Ganz klar die neue Nutzung für das Grossmann-Gelände. Da ist es uns sehr wichtig, mit ins Boot geholt zu werden. Derzeit laufen Verhandlungen. Einen neuen Stand kann ich allerdings im Moment nicht verkünden. Eine gute Lösung wäre eine Bereicherung für den Stadtteil.

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