Solingen Bilanz 2013: weniger Stellen – mehr Job-Suchende

Solingen · 7879 Solinger suchten im Dezember einen Arbeitsplatz, Quote stieg auf 9,5 Prozent. Positive Tendenzen für 2014.

Die Zahl der Arbeitslosen in Solingen ist im Dezember um 60 leicht angestiegen. Ende des Jahres ist ein Anstieg durchaus saisontypisch, teilte Martin Klebe, Chef der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, gestern mit. Damit sind nun 7879 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 619 mehr als im Dezember des Vorjahres. Die Erwerbslosenquote erhöhte sich im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. Im Jahr davor hatte diese noch bei 8,9 Prozent gelegen.

Insgesamt spricht Klebe von einem spannenden Jahr 2013 mit viel Bewegung, "das in den ersten Monaten auch durch die Herausforderung der Fusion der beiden Agenturen für Arbeit Solingen und Wuppertal geprägt war". Im vergangenen Jahr betreute die Agentur monatlich durchschnittlich 2335 arbeitslose Solinger. Die Arbeitslosenquote in der Klingenstadt stieg im Jahresverlauf von 9,2 Prozent im Januar auf 9,5 Prozent im Dezember und liegt damit deutlich über Vorjahresniveau, allerdings noch unter dem Niveau des Jahres 2005.

Klebe begründet den kontinuierlichen Anstieg der Arbeitslosenquote im vergangenen Jahr mit weniger offenen Stellen, die von den Firmen gemeldet worden seien. "Die Kräftenachfrage ist im Jahresverlauf gesunken." Gleichwohl sieht er für das neue Jahr positiven Tendenzen aufgrund der Konjunkturdaten für die Wirtschaft in Deutschland. "Dadurch werden auch in Solingen Arbeitsplätze entstehen." Ab dem Frühjahr sei mit einer leicht rückläufigen Arbeitslosigkeit zu rechnen. Für grenzenlosen Optimismus besteht nach seinen Worten allerdings kein Grund — zumal sich im bergischen Städtedreieck 2014 insgesamt keine Neuansiedlungen größerer Firmen mit einem erheblichen zusätzlichen Personalbedarf ankündigen.

Die Arbeitsagentur will die Investitionen für die Weiterbildung von Jobsuchenden weiter steigern. 190 Umschulungen sind in 2014 geplant — mit Schwerpunkten in den Bereichen Pflege sowie Erziehung. In Solingen werden derzeit insbesondere Fachkräfte im verarbeitenden Gewerbe (Metallbearbeitung), in den Fahrzeugtechnikberufen sowie im Handel gesucht.

"Besondere Aufmerksamkeit gilt den Jugendlichen. Wir werden weiterhin dafür arbeiten, dass alle ausbildungsreifen und ausbildungswilligen Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss ohne Umweg eine Lehrstelle finden." Klebe appelliert an Arbeitgeber, auch den auf den ersten Blick schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben. "Mit Blick auf den künftigen Fachkräftebedarf können wir es uns nicht leisten, junge Menschen abzuhängen."

(RP)
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