Arena Bergisch Land BHC sieht Beratungsbedarf

Solingen · Die Vertagung im Wuppertaler Stadtentwicklungs-Ausschuss betrachtet Beirat Jörg Föste als "empfindlichen Rückschritt".

 Vorbild Stuttgart: In der Porsche-Arena finden neben Handballspielen mit bis zu 6211 Fans auch weitere Events wie Konzerte statt. Dann beträgt das Fassungsvermögen 7500 Plätze. Die An- und Abfahrt der Besucher erfolgt über zwei nahegelegene Schnellstraßen.

Vorbild Stuttgart: In der Porsche-Arena finden neben Handballspielen mit bis zu 6211 Fans auch weitere Events wie Konzerte statt. Dann beträgt das Fassungsvermögen 7500 Plätze. Die An- und Abfahrt der Besucher erfolgt über zwei nahegelegene Schnellstraßen.

Foto: Imago

Der Bau einer Arena Bergisch Land steht am Scheideweg. Das war Jörg Föste bereits gestern am frühen Nachmittag bewusst, als der Beirat des Handball-Erstligisten Bergischer HC im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Derby gegen den VfL Gummesbach das Thema zur Sprache brachte. Knapp zwei Stunden vor Beginn der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung in Wuppertal erklärte Föste: "Wenn dort dagegen entschieden wird oder es eine Vertagung gibt, werden wir uns am Wochenende zusammensetzen, um zu klären, wie wir weiter verfahren."

Grund für seine pessimistische Äußerung war unter anderem der aufkommende Widerstand aus der Bezirksvertretung Vohwinkel, der sich vor einer Woche trotz eines mehrheitlichen Votums für den Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans am Westring angekündigt hat. Gestern nun sollte das nächste Gremium über die Realisierung von planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Zufahrt der auf Solinger Stadtgebiet geplanten Multifunktionshalle beraten. Dazu jedoch kam es erst gar nicht: Auf Antrag der CDU-Fraktion wurde der Tagesordnungspunkt auf die nächste Sitzung am 3. November vertagt - die Christdemokraten sehen noch Beratungsbedarf.

Ist das Projekt in Gefahr?

Damit gehen bei den Planungen zwei weitere Monate verloren. Der Zeitfaktor jedoch spielt aus BHC-Sicht bei der Vertagung nur eine untergeordnete Rolle. "Bis auf die grundsätzlich betuliche Art, solche Dinge zu begleiten, gab es bislang keine Rückschläge im eigentlichen Sinne", sagt Jörg Föste. "Es ging immer in die richtige Richtung." Zum ersten Mal nach drei Jahren intensiver Arbeit gewinne man nun aber den Eindruck, dass "wir nicht mehrheitsfähig hinter dem Projekt stehen". Die Politik in beiden Städten habe ein deutliches Zeichen gesetzt.

Während in Solingen die beiden Beschlussvorlagen für den Bau einer bis zu 6000 Zuschauer fassenden Arena im Gebiet Piepersberg-West bis jetzt positiv beschieden sind, rudert man in den Wuppertaler Gremien bei der SPD, den Grünen und den Linken nach aufkommenden Beschwerden von Anwohnern über mögliche Lärmbelästigungen mit der einmal einheitlichen Zustimmung zurück. "Wir hatten gehofft, dass wir das Projekt bei einem positiven Votum aus dem Ausschuss für Stadtentwicklung intensiv hätten forcieren können." Die Vertagung betrachtet Jörg Föste als empfindlichen Rückschritt, der durch nichts und niemanden zu rechtfertigen sei. "Wir werden uns nun der neuen Situation stellen müssen, denn das Verfahren gerät so stark ins Stocken, dass wir intern neu beraten müssen - auch weil wir Verantwortung tragen für die Verwaltungen in beiden Städten."

Welche Konsequenzen sich daraus ergeben könnten, lässt der BHC-Beirat zum jetzigen Zeitpunkt offen. "Im Zweifel werden wir nicht nur Bittsteller bleiben." Im Anfangsstadium der Planungen hatte Föste erklärt, dass Bundesliga-Handball im Bergischen Land ohne eine neue moderne Heimstätte langfristig nicht zu stemmen sei.

(gra)
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