Solingen Bezirksregierung prüft Kunst-Zentrum noch
Solingen · Vor den entscheidenden Sitzungen des Stadtrates und der Gremien des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) Mitte Dezember waren die Verträge für das gemeinsame Zentrum für verfolgte Künste hin und her gegangen, um letzte Unstimmigkeiten zu klären. Letztlich musste die Stadt eine Garantie abgeben, dass sie nicht vor Vertragsablauf aussteigt.
Auch deswegen musste das Vertragswerk zur Bezirksregierung nach Düsseldorf. Die sollte checken, ob dieser Passus für eine Stadt, die wegen ihrer Finanzlage keine zusätzlichen freiwilligen Aufgaben übernehmen darf, erlaubt ist. Doch die Prüfung dauert immer noch an. "Sie wird auch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen", lautete die Antwort der Aufsichtsbehörde.
Dabei sollte die neue Gesellschaft zum 1. Januar 2011 gegründet sein. Inzwischen geht Kai Dahlmann, kaufmännischer Geschäftsführer des städtischen Museums, davon aus, dass Sommer darüber wird. Im Anschluss müssen die Unterlagen zum Innenministerium. Das muss grünes Licht für die GmbH-Gründung geben. Das dauert weitere sechs Wochen. Auch beim LVR würde man eine schnellere Gangart bevorzugen. Stagniert doch alles, was mit dem Zentrum zu tun hat. Der Zuschuss, den der LVR zahlen will, fließt nicht: für ein Jahr 290 000 Euro. Mit jedem Monat Verzug gehen dem Zentrum 24 000 Euro verloren. Aber, so hat es Kai Dahlmann ausgerechnet: Der Stadt kostet die Verzögerung keinen Euro extra.
Der Kulturausschuss hat gestern beschlossen, das Museum Baden in Kunstmuseum Solingen umzubenennen. Den Zusatz "Zentrum für verfolgte Künste" soll es erst erhalten, wenn die Zentrums GmbH gegründet ist. Der LVR hat in einem Schreiben die Umbenennung als "positives Signal" gewertet. Gleichwohl, so LVR-Kulturdezernentin Milena Karabaic, könne sie derzeit nicht unterstützen, dass die Gremien der Stadt beziehungsweise des LVR über den Namen befänden. Die Konzeption sehe die formale Trennung der beiden Gesellschaften vor. Nach der Gründung müsse über die Form der Zusammenarbeit entschieden werden.