Solingen Besuch von Freunden aus Nicaragua

Solingen · Seit genau zehn Jahren pflegt die Gesamtschule Solingen ihre Schulpartnerschaft mit Jinotega in Nicaragua. Sie freut sich derzeit über den Besuch von acht Schülern und ihrem Schulleiter. In gemeinsamen Projekten geht es etwa um den Umweltschutz.

Die Freude ist einfach riesengroß — von beiden Seiten", sagt Sibylle Arians, Organisatorin des Austausches zwischen Schülern aus Jinotega und Solingen und Vorstandsmitglied des "Fördervereins Städtefreundschaft mit Jinotega". Zehn Jahre ist es her, seit die Städtische Gesamtschule Solingen ihre Schulpartnerschaft mit dem "Instituto La Cuculmeca" in Jinotega begründete.

"Dies Schulpartnerschaft hat sich mittlerweile zu einem bedeutenden Bestandteil der Städtefreundschaft entwickelt", erklärt Arians. Dreimal reisten Schüler aus Jinotega nach Solingen. Ebenso viele Gegenbesuche erfolgten. "Es haben sich enge Freundschaften und ein gutes Netzwerk gebildet."

Seit Mitte Juni sind vier Mädchen und vier Jungen aus Jinotega zusammen mit ihrem Schulleiter Antonio Garcia in der Klingenstadt zu Gast. "Die Jungendlichen haben in den seltensten Fällen je ihre eigene Stadt verlassen und mussten sich zunächst eingewöhnen", so Sibylle Arians. Nun arbeiten sie zusammen mit 19 Solinger Schülern an dem Projekt "Müll — eine globale Herausforderung".

Noch bis zum 4. Juli sollen sie gemeinsam nicht nur ein Bewusstsein, sondern auch Lösungsansätze für das globale Müllproblem entwickeln. Arians: "Müll ist eine weltweite Problematik, und das Thema betrifft Jugendliche über Sprachgrenzen und die des eigenen Kulturkreises hinaus."

Bereits im Rahmen des Austausches 2008/2010 haben sich die Teilnehmer mit dem Thema Klimawandel befasst und für ihr Wandmalprojekt 2009 einen mit 6000 Euro dotierten Sonderpreis gewonnen. Seit zwei Jahren arbeitet der Förderverein zudem in Jinotega an der Infrastruktur des Ökotourismus und versucht vor Ort ein Bewusstsein für den Umweltschutz zu schaffen. Auf die Jugendlichen wartet ein abwechslungsreiches Programm: Neben Aktivitäten wie den Empfang durch den Oberbürgermeister und dem Zeichnen von Ringen für das Mahnmal an der Mildred-Scheel-Schule, gibt es am heutigen Mittwoch in der Volkshochschule die Veranstaltung "Gutes Leben — nicht auf Kosten der Gerechtigkeit".

Plakate für Müll-Fahrzeuge

Außerdem bieten Oberstufenschüler einen konsumkritischen Stadtrundgang an. Im Kernprojekt haben beide Schülergruppen zuvor den Film "Plastic Planet" in ihrer Landessprache angeschaut. Nun erstellen sie eine Bestandsaufnahme des Müllaufkommens in ihrer Stadt und besuchen die Solinger Entsorgungsbetriebe. Während der praktischen Phase arbeiten die Jugendlichen in einem Atelier in den Güterhallen mit und über Müll. Die dabei entstehenden großformatigen Plakate im Format Doppel-A-0 werden zu einer rollenden Kunstausstellung, wenn sie später für einige Wochen in Wechselrahmen an Solinger Müllfahrzeugen im gesamten Stadtgebiet zu sehen sind.

(pbm)
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