Solingen Bergische Symphoniker sind auf lange Sicht gerettet

Solingen · Solingen und Remscheid einigten sich. Gespart wird unter anderem durch den Abbau von fünf Stellen.

 Der Vertrag von Generalmusikdirektor Peter Kuhn wird um weitere vier Jahre verlängert.

Der Vertrag von Generalmusikdirektor Peter Kuhn wird um weitere vier Jahre verlängert.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Die Zukunft der Bergischen Symphoniker ist bis mindestens ins Jahr 2029 gesichert. Darauf haben sich die Verantwortlichen in Solingen und Remscheid nach langen und schwierigen Verhandlungen am späten Dienstagabend geeinigt. Der Gesellschaftervertrag der beiden Städte erlaubt eine einseitige Kündigung nach frühestens zehn Jahren. Für den Fall der Fälle würde sie aber erst fünf Jahre später wirksam.

Ein Haustarifvertrag mit den Musikerinnen und Musikern, feste Zuschüsse der beiden Städte und eine Stiftung bilden das finanzielle Gerüst. Der Vertrag mit Generalmusikdirektor Peter Kuhn wird um vier Jahre verlängert. Gestern gaben Oberbürgermeisterin Beate Wilding und ihr Solinger Amtskollege Norbert Feith im Kammermusiksaal im Theater und Konzerthaus Einzelheiten bekannt. Beide Städte zahlen künftig eine Grundfinanzierung, Remscheid 1,65 Millionen Euro, Solingen zunächst noch rund 1,75 Millionen, dieser Betrag wird jedoch stufenweise auf das Remscheider Niveau abgesenkt. Dass Solingen zunächst mehr zahlt, sei einer der Kompromisse gewesen, sagte Feith.

Weiteres Geld wird gespart durch den Verzicht der Orchestermusiker auf Weihnachtsgeld (250 000 Euro im Jahr) und den langfristigen, sozialverträglichen Abbau von fünf Stellen bis auf die Mindestgröße eines B-Orchesters, die bei 66 Musikern liegt. Dies bringt weitere 250 000 Euro auf die Habenseite. Mehreinnahmen sollen durch zusätzliche Gastspiele und Unterricht an den Musikschulen erzielt werden. Diese Summe ist mit 250 000 bis 300 000 Euro pro Jahr veranschlagt. Weiteres finanzielles Standbein wird eine Stiftung. In die zahlen die Remscheider und Solinger Sparkasse sowie die Orchesterfreunde aus beiden Städten je 25 000 Euro.

Nachdem Remscheid sich ursprünglich ganz aus dem Gesellschaftervertrag mit den Bergischen Symphonikern verabschieden wollte, herrscht bei den Solingern Erleichterung über die Einigung. Auch Stefan Schreiner, der Geschäftsführer der Symphoniker, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. Ihm obliegt nun die Aufgabe, Sponsoren zu begeistern. Das Orchester, so Schreiner, habe sich in den vergangenen Jahren gut am Markt positioniert. Weil die Bergischen Symphoniker kein städtisches Orchester mehr sind, sondern als GmbH geführt werden, können Sponsoren auch sicher sein, dass ihre Förderung ausschließlich den Musikern zukommt, betonte Reiner Daams, einer der Solinger Vertreter in der Gesellschafterversammlung.

"Die Musikerinnen und Musiker können sich jetzt ohne Existenzangst ausschließlich um die gute Kultur kümmern", fasste Beate Wilding zusammen.

(RP)
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