Solingen Beim Hochwasserschutz muss der Mensch vorgehen

Solingen · Wenn es um den Hochwasserschutz an Wupper und Eschbach geht, hat Curt Meis eine ganz klare Einstellung. "Es ist nicht hinzunehmen, dass hier seit Jahrzehnten nichts passiert", sagt der langjährige Vorsitzende der Bezirksvertretung Höhscheid, der 1999 das Amt an Paul Westeppe von der CDU abgab.

Eschbach flutet Straße
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Das Thema Hochwasser, so sagt Curt Meis im Gespräch mit unserer Zeitung, beschäftigt die Bezirksvertretungen seit ihrer Gründung im Jahr 1975. "Doch in den ersten 20 Jahren konnten wir kaum etwas tun, da die Bezirksvertretungen keine Kompetenzen hatten", sagt der Sozialdemokrat.

Natur entwickelt sich von selbst

Wenn heute Flora und Fauna im Mittelpunkt stehen bei der Diskussion um mögliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz, findet Meis: "Die Natur entwickelt sich von selbst wieder, beim Hochwasserschutz muss der Mensch im Mittelpunkt stehen."

Für Meis ist es unverständlich, dass nicht endlich wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bürger an Wupper und Eschbach getroffen werden. "Die Kosten, die durch das Hochwasser in den vergangenen Jahrzehnten verursacht wurden, übertreffen die Kosten, die man für Schutzmaßnahmen investieren müsste, bei weitem", sagt der ehemalige Bezirksvorsteher.

Auch die Tatsache, dass so viele Geschäfte und Gastronomen in Unterburg aufgeben, hat nach Ansicht von Meis mit der unsicheren Lage dort zu tun: "Da geht vieles den Bach runter", formuliert er doppeldeutig. Wenn alle anpacken würden, ist er sicher, wäre das Problem zu lösen. Den vielen Diskussionen in der derzeitigen Bezirksvertretung Burg/Höhscheid müssen nach Ansicht von Curt Meis nun endlich Taten folgen.

Zu lange zu viel versprochen

Dass zum Beispiel Spundwände eine gute Maßnahme gegen Hochwasser sind, habe sich erst jetzt wieder in Köln bestätigt. Diese Wände, sowohl mobil als fest installiert, waren auch für Unterburg in der Diskussion, konnten aufgrund von Abstimmungsproblemen mit der Bezirksregierung und den Umweltorganisationen nicht realisiert werden. Hier ist sich auch der amtierende Bezirksvorsteher Paul Westeppe mit seinem Vorgänger Curt Meis einig: "Es geht um den Schutz der Bürger." Dem muss endlich geholfen werden, findet Curt Meis: "Den Leuten wird zu lange schon zu viel versprochen."

In der Bezirksvertretung würde er sich allerdings manchmal kontroversere Diskussionen über das Thema wünschen. Er habe den Eindruck, dass dort mehr für die Stadtverwaltung als für den Bürger gearbeitet werde.

(RP)
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