Interview Birgit Zeier Beim Bürgerbüro lässt Wald nicht locker

Solingen · Das große Ziel bleibt, die Servicestelle – sei es zunächst auch nur als mobiles Bürgerbüro – zurückzuholen. Die Erweiterung der Grundschule Am Rosenkamp und das neue Domizil der Freiwilligen Feuerwehr wertet Birgit Zeier als politische Erfolge.

Für Wald hat das Bürgerbüro Symbolkraft. Wie groß bleibt der politische Druck in der Bezirksvertretung, die Servicestelle in den Stadtteil zurückzuholen?

Zeier Das ist unser großes Ziel. Leider haben wir es bisher nicht geschafft. Die Walder wollen ein Bürgerbüro. Wir lassen uns als Bezirksvertretung nicht abspeisen und arbeiten weiter an dem Thema. Unser Wunsch bleibt ein Bürgerbüro im Stadtteil mit allen Dienstleistungen, also auch der Kfz-Zulassung. Ein mobiles Bürgerbüro aus dem Koffer, das an den beiden Wochenmarkttagen öffnet, wäre ein Schritt in diese Richtung. Es könnte in der Sparkasse im Walder Zentrum eingerichtet werden, oder im Walder Stadtsaal. Das hat Inhaber Andreas Heibach angeboten.

Selbst das mobile Bürgerbüro schlägt aber noch immer mit 29 600 Euro im Jahr zu Buche– hauptsächlich wegen der Personalkosten . Wie ist das zu finanzieren? Das Geld müsste doch an anderer Stelle eingespart werden?

Zeier Es wäre schön, wenn der Stadtrat uns einen Weg aufzeigen könnte, der auch für Solingen trägt. Wir wollen eine faire Lösung für unseren Stadtteil. Für uns als Bezirksvertretung ist es schwierig. Bei uns im Stadtteil kann das Geld an keiner anderen Stelle dafür eingespart werden.

Sind Sie mit dem in dieser Wahlperiode Erreichten zufrieden?

Zeier Ja, damit können wir uns sehen lassen. Bis auf das Bürgerbüro. Hier am Ball zu bleiben, wäre dann die Aufgabe der neuen Bezirksvertretung nach der Kommunalwahl.

Wo hat die BV in den zurückliegenden fünf Jahren Akzente gesetzt?

Zeier Wir haben geschafft, gemeinsam mit allen Beteiligten ein neues Domizil für die Löschgruppe 7 der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr am Frankfurter Damm zu bauen. Jetzt wurde Richtfest des neuen Gerätehauses gefeiert. Die Erweiterung der Grundschule Am Rosenkamp ist außerdem gut auf dem Weg. Darüber sind wir froh. Nach den Sommerferien wird es erst einmal eine Übergangslösung mit zusätzlichen Räumen geben. Wir erwarten, dass der Anbau dann ab 2017 errichtet wird.

Wann kommt das Schachspiel am Eiscafé im Rundling?

zeier Wenn die Kiste zur Aufbewahrung der Figuren angestrichen ist, kann es losgehen. Das wird in Kürze passieren. Noch in dieser Legislaturperiode werden wir das also umsetzen. Erfreulich ist auch, dass wir wieder zwei Wipp-Spielgeräte für Kinder im Rundling bekommen. Dies sind kleinere Maßnahmen, aber sie unterstützen die Belebung des Walder Zentrums. Überhaupt haben wir als Bezirksvertretung zahlreiche Projekte finanziell unterstützt, zum Beispiel einen Kletterberg für die Kita Fuhr, einen Wasserspielplatz für den Kindergarten Dürerstraße und ein Sozialkompetenztraining der Grundschule Gottlieb-Heinrich-Straße. Auch der WMTV bekam von uns einen Zuschuss für ein Vereinshaus sowie zur Durchführung der Deutschen Meisterschaften der Degenfechter.

Und die Kotzerter Straße?

zeier Seit langem wünschen Anwohner eine Gehweg-Befestigung. Wir haben uns dafür ausgesprochen, und zwar auf einer Seite zwischen Bushaltestelle und Klärwerk. Das könnte jetzt realisiert werden.

Was konnten Sie in Ihrer Amtszeit nicht erreichen?

zeier Ärgerlich ist, dass schadhafte Pflastersteine im Rundling nicht ersetzt werden, sondern die Stellen aus Kostengründen lediglich mit Bitumen ausgegossen werden. Das sieht einfach nicht so schön aus. Bestimmt wird sich die neue Bezirksvertretung mit diesem Thema weiterhin befassen.

Wie sollte sich Wald zwischen der Innenstadt und Ohligs behaupten?

Zeier Wir möchten keinen Konkurrenzkampf zwischen den Stadtteilen, aber wir wollen in Wald ausreichend wahrgenommen werden. Vielleicht schaffen wir es, Fördermittel für Wald zu bekommen.

GÜNTER TEWES FÜHRTE DAS GESPRÄCH MIT BIRGIT ZEIER.

(RP)
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