Das Programm in Solingen-Wald steht Bei den Theatertagen bleibt alles anders

Wald · Die Macher der beliebten Kulturreihe in Wald binden im Jahr eins nach dem Silberjubiläum wieder einen kulturellen Veranstaltungsstrauß.

 Martin Idelberger, Barbara Eufinger, Andreas Schwarberg, Peter Wirtz und Rita Thomas (v. l.) präsentierten das Programm der Walder Theatertage.

Martin Idelberger, Barbara Eufinger, Andreas Schwarberg, Peter Wirtz und Rita Thomas (v. l.) präsentierten das Programm der Walder Theatertage.

Foto: Ansagr Sperk/Ansgar Sperk

Bezug nehmend auf den im Grußwort von Oberbürgermeister Tim Kurzbach zitierten Song Herbert Grönemeyers „Bleibt alles anders“ eröffnete Peter Wirtz die Präsentation des Programms der Walder Theatertage. Der populäre Titel erschien 1998 in einer der vielleicht schwersten Zeiten des Künstlers. Entsprechend erinnerte auch Wirtz zunächst an die noch anhaltenden Kriegs- und Krisenzeiten, in denen die Menschen die Begegnung bei guter Kunst und Unterhaltung ganz besonders bräuchten. Außerdem verwies er auf die Bedeutung für die Stadtentwicklung und Lebensqualität in den Vierteln und Quartieren: „Eine lebendige Kunst- und Kulturszene steigert die Attraktivität einer Gemeinde enorm.“

Seit nunmehr 26 Jahren steht der 68-Jährige wie kein Zweiter für den anhaltenden Erfolg und das Prestige der beliebten Kulturreihe, die sich von einem anfangs eher beschaulichen Straßentheaterfest zu einem Kulturereignis mit Strahlkraft über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus mauserte. Ins Schwärmen gerät der Theaterenthusiast und Kleinkunstförderer, wenn er daran erinnert, dass sich die Walder Theatertage inzwischen mit etablierten Größen, wie dem Düsseldorfer Altstadt- oder dem Wuppertaler Tanzfest, in die vom NRW-Kulturministerium als überregional bedeutend und damit besonders förderungswürdigen Veranstaltungen einreihen. Dieses Renommee erleichtert dem Verein Walder Theatertage in vielen Fällen auch die Gagenverhandlungen mit den Kunstschaffenden oder deren Agenturen. Kann man doch auf die zahlreichen namhaften Kritiker und Agenten verweisen, bei denen das Festival inzwischen fest im Terminkalender vermerkt ist.

„Eine Erfolgsgeschichte, die ohne die vielen engagierten Freunde und Förderer sowie Sponsoren so nicht denkbar gewesen wäre“, betont Wirtz. Denn dass Kunst und Kultur nicht nur in schwierigen Zeiten notorisch unterfinanziert sind, sei nichts Neues. Somit dankte er neben der Stadt auch der Stadt-Sparkasse und den Stadtwerken für die langjährige und verlässliche Unterstützung.

„Die Theatertage sind ein Thema, das nicht nur mir persönlich, sondern uns als Ganzes Unternehmen und Versorger der Bürgerinnen und Bürger im Laufe der vielen Jahre fest ans Herz gewachsen ist“, erläutert Andreas Schwarberg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke und ergänzt: „Die Förderung der jungen kreativen Menschen in Solingen ist uns sehr wichtig.“ Die Stadtwerke sponsern unter dem Motto „Jugend macht Kultur“ den beliebten „Preis der jungen Poeten“.

Für Martin Idelberger von der Stadt-Sparkasse liegt der unverwechselbare Reiz des Theaterfests vor allem im charmanten Kontrast zwischen Lokalem und Internationalem. Mit Blick auf den diesjährigen Kabarett- und Wortkunstteil und so ausgezeichneten Interpreten wie Teresa Reichl, Jens Neutag oder Matthias Brodowy, verwies Rita Thomas vom Vorstand des Vereins der Walder Theatertage auf die vielen Veranstaltungsorte rund um das traditionelle Straßentheater im Walder Rundling, verteilt im ganzen Stadtgebiet: „Darunter ist mein persönlicher Favorit der Waldmeister im ehemaligen Walder Bahnhof mit dem Poerty Slam junger Künstler.“

Für Kuratoriumsmitglied und Bürgerpreisträgerin Barbara Eufinger sind es vor allem die mannigfaltigen Möglichkeiten der Begegnung auf so außergewöhnliche und unterschiedliche Art und Weise: „Es ist einfach sehr schön zu erleben, wenn Menschen neugierig und vorurteilsfrei, ganz gleich welchen Alters oder Herkunft hier in der Kunst zusammenfinden.“

Mit dem Aufbau eines Zirkuszelts auf dem Walder Marktplatz erfüllt sich als eines unter vielen Highlights vom 30. Mai bis zum 4. Juni, ein schon lang gehegter Wunsch der Macher hinter den Theatertagen. Das vielfach preisgekrönte Schweizer Duo „Nicole & Martin“ nimmt das Publikum mit auf eine poetische Theaterreise in die Welt der Märchen. So war es sicher sehr naheliegend, bei dieser guten Gelegenheit auch die Theatergala mit Schwerpunkt Spanien ins 330 Personen fassende Zirkuszelt zu verlegen. Dass sich das diesmal außerdem auch finanziell rechnet, mag Peter Wirtz nicht verhehlen und betont: „Veränderung ist gut und wichtig.“

Das Programm der 26. Walder Theatertage wird wohl einmal mehr begeistern. Über 50 namhafte und preisgekrönte Künstlerinnen und Künstler aus zahlreichen Nationen sorgen mit ihrem Können für allerlei Höhepunkte – von Artistik und Clownerie über Kabarett bis hin zu Livemusik und Poetry Slam.

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