Solingen Behindertenheim erst 2011 auf

Solingen · Der Club Behinderter und ihrer Freunde hatte zuletzt viel Pech. Erst legte ein Brandstifter Feuer, jetzt wurde man von Dieben heimgesucht. Die Wiedereröffnung verzögert sich – dafür wird das Haus aber moderner.

Der Club Behinderter und ihrer Freunde hatte zuletzt viel Pech. Erst legte ein Brandstifter Feuer, jetzt wurde man von Dieben heimgesucht. Die Wiedereröffnung verzögert sich — dafür wird das Haus aber moderner.

Der Club Behinderter und ihrer Freunde (CBF) hat es nicht leicht. Vor rund einem Jahr hatte ein mittlerweile verurteilter Brandstifter das kurz zuvor renovierte Vereinsheim an der Beethovenstraße zerstört und damit einen Schaden von fast 800 000 Euro angerichtet. Nun wird der Wiederaufbau durch Diebe immer wieder verzögert.

Im ESAB-Gebäude, wo der CBF ein provisorisches Büro für seinen Behindertenfahrdienst eingerichtet hat, sei bereits zum vierten Mal eingebrochen worden, berichtet Geschäftsführer Sven Hiby. "Wir schleppen jetzt immer alles mit nach Hause." Doch nicht nur das. "Selbst auf der Baustelle ist uns der Außenputz gestohlen worden", erklärt der 46-Jährige. "So etwas wirft uns immer wieder zurück." Deshalb werde das Clubhaus in Merscheid wohl doch erst im nächsten Jahr und nicht — wie geplant — noch dieses Jahr wiedereröffnet.

Arbeiten laufen auf Hochtouren

Die Arbeiten laufen nichtsdestoweniger auf Hochtouren. "Trockenbauer, Fliesenleger und Elektriker sind schon fast fertig", sagt Hiby. Innen sei das Gebäude nun allerdings 20 Zentimeter höher, da der Boden aufgrund der neuesten Vorschriften stärker habe isoliert werden müssen. "Jetzt müssen wir das Außengelände noch für Rollstuhlfahrer anpassen, denn am Eingang ist durch den höheren Boden eine Stufe entstanden", sagt Sven Hiby. Außen habe man sich für roten Putz entschieden. Insgesamt ist der CBF-Geschäftsführer mit dem Umbau zufrieden. "Uns ist an einem schönen Gebäude gelegen, wenn wir schon den ganzen Ärger hatten." Und so habe sich innen sogar einiges verbessert: Es gebe jetzt unter anderem drei elektrische Türen für Rollstuhlfahrer und kürzere Wege zu den Toiletten. "Außerdem rechnen wir damit, dass wir durch die neue Bauweise und Brennwertheizung 40 bis 50 Prozent der Energie einsparen." Das Dach sei für eine Solaranlage vorbereitet. Um sie anzuschaffen, benötige der Verein allerdings noch eine Spende. Die ersten Möbel sollen im November kommen. Hiby hofft, dass zumindest die vier Angestellten schon dieses Jahr einziehen können. "Für Gruppen können wir erst öffnen, wenn das Haus von der Straße aus befahrbar ist." Dies sei im Frühjahr der Fall. Dann sei auch ein Tag der offenen Tür geplant. Darüber hinaus wolle man im nächsten Jahr wieder ausbilden. "In diesem Jahr hatten wir keinen Auszubildenden eingestellt. Unseren letzten hatten wir sogar übernommen." Dies sei künftig jedoch nicht mehr möglich.

(RP)
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