Solingen Baum der Freundschaft gepflanzt

Solingen · Roger Schollmayer (16) geht auf die Gesamtschule Wupperstraße und setzt gemeinsam mit Guy Geva (15), seinem Austauschschüler aus Ness Ziona, einen Apfelbaum in eines der Hochbeete.

Zuvor hatte er sich gestern auf Englisch an die rund 50 Besucher im Botanischen Garten gewand und gesagt, dass das biblische Symbol des Baumes der Erkenntnis besonders schön sei, wenn er in Verbindung mit der Freundschaft zwischen Solingen und seiner israelischen Partnerstadt gesehen wird. Laut Wili Schulenberg von der Stiftung Botanischer Garten, leitet dieser "Baum der Freundschaft" die Eröffnung der Biblischen Beete ein, die es bald in der beliebten Grünanlage am Klinikum geben wird.

Biblische Pflanzen

Apfel- und Mandelbaum, Sumpfpflanzen wie der Kalmus, Senf, der Ölbaum, Granatapfel, Wein, Weizen, Feige, Linse, Lorbeer oder die Zistrose, aus der man früher das Heil- und Duftmittel Laudanum gewonnen hatte: Das sind einige von insgesamt 100 Pflanzenarten, die nach Angaben von Erich Storsberg in der Bibel — viele von ihnen in den Fünf Büchern Mose — erwähnt werden: "Wenn wir hier 25 davon anpflanzen können, sind wir zufrieden", sagt der erfahrene Landschaftsgärtner, der als Stiftungsmitglied die Beete auf Anregung der Stadtverwaltung konzipiert hat. Er möchte den Besuchern illustrieren, was aus den bekannten biblischen Pflanzen heute geworden ist, denn: Mit Ausnahme des Ölbaumes gebe es von ihnen keine mehr in ihrer ursprünglichen Form, das gelte auch für den Wein und den Weizen.

Der soeben von den Schülern gepflanzte Apfelbaum wird von einem Rankgerüst aus Bambus gehalten und beschreibt die Form des Buchstabens U in doppelter Ausführung. Und das nicht ohne Grund, würden "wir alle doch irgendwo verbogen", so Storsberg. Inwieweit der Besucher dies positiv oder negativ auslegt, bleibe ihm überlassen, der Gärtner möchte damit lediglich einen Gedankenanstoß geben. Auch habe er die Hochbeete bewusst in unterschiedlicher Höhe gewählt, um sie jedem, also auch Kindern und Rollstuhlfahrern, unmittelbar zugänglich und befühlbar zu machen.

Schließlich erzählen Guy Geva und sein Freund Sharon (15) von der Partnerschule in Ness Ziona, dass sie bei Haribo jede Menge Süßigkeiten und bei Zwilling Messer erstanden hätten. Auch sie freuen sich über die Freundschaft beider Städte, aber jetzt insbesondere auf Berlin, wo sie ab morgen noch ein paar Tage verbringen werden.

(RP)
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