Bauprojekt in Solingen Postgebäude in Ohligs wird zur „Residenz“

Ohligs · Ein Hildener Unternehmen lässt die Immobilie an der Wittenbergstraße / Ecke Nippesstraße in Ohligs umbauen und ergänzt sie mit zwei Neubauten. Investiert werden rund 13 Millionen Euro.

 Die alte Post an der Wittenbergstrasse in Ohligs wird umgebaut.

Die alte Post an der Wittenbergstrasse in Ohligs wird umgebaut.

Foto: Peter Meuter

„Sehr geehrte Kunden, diese Filiale wird am 29.11.2010 um 12 Uhr geschlossen.“ Das Schild klebt immer noch am jüngeren Gebäudeteil der Ohligser Post an der Nippesstraße. Allerdings nicht mehr lange: Gegen Ende des Jahres, voraussichtlich im November, soll das Haus abgerissen werden. Es macht Platz für einen fünfgeschossigen Neubau, der künftig mit einem weiteren, kleineren Neubau an der Wittenbergstraße das ehemalige Kaiserliche Postgebäude einrahmen wird. Insgesamt sollen rund 13 Millionen Euro investiert werden.

In der „Postresidenz“ soll bis Ende Juli 2023 auf gut 2700 Quadratmetern Wohnraum entstehen – in 29 Wohnungen mit Flächen zwischen 63 und 212 Quadratmetern und zu Preisen zwischen 266.800 und 879.800 Euro. Gerd Fischer, der Geschäftsführer von plan8, spricht von „interessanten“ Preisen für Anrainer, die andere Summen gewohnt sind: „Viele Hildener, Haaner, Mettmanner, Düsseldorfer und Leichlinger erschließen sich jetzt Ohligs.“

Die plan8 Immobilien und Bauträger GmbH hat den Vertrieb für die Meide GmbH in Hilden übernommen, der die Immobilie seit 2017 gehört. Mit Meide hat Gerd Fischer schon bei einem Projekt an der Maubeshauser Straße kooperiert. Auch dort habe es viele Interessenten aus dem Düsseldorfer Raum gegeben. Entwickler der Postresidenz ist das Solinger Architekturbüro MB Planwerk. Es hat die beiden Neubauten entworfen und den Umbau sowie die Sanierung des historischen Gebäudes konzipiert. Das behält seine markante Fassade an der Wittenbergstraße, während die Hofseite neu gestaltet wird.

Die Zufahrt zur Tiefgarage mit 24 Stellplätzen erfolgt von der Wittenbergstraße aus. Weitere Plätze sind auf dem Hof vorgesehen, wo es aber auch kleine Gärten für die Parterrewohnungen geben soll. Andere Wohnungen erhalten Balkone. Für die Heizenergie wird eine Wärmepumpe sorgen, die bei Bedarf durch einen Gasbrennwertkessel unterstützt wird.

16 der 29 Wohnungen sind laut Fischer bereits „fest reserviert“. Er weist auf die Nähe zum Hauptbahnhof, zu Geschäften und Ärzten hin: „Die Lage ist außergewöhnlich gut. Man läuft uns die Bude ein. Einen besseren Platz für die zweite Lebenshälfte kann man in Ohligs nicht finden.“ Bei den „Großstädtern“ aus dem Umland kämen die Deckenhöhen von 3,20 bis 3,50 Meter im Altbau gut an. Neben Selbstnutzern zählen auch Kapitalanleger zu den möglichen Käufern. „Die Angst vor Geldentwertung spielt in vielen Verkaufsgesprächen eine Rolle. Ich bin jetzt 33 Jahre am Markt“, sagt der Geschäftsführer. „Momentan haben wir eine sehr besondere Situation.“

 Geschäftsführer Gerd Fischer von der Firma plan8 hält ein Foto vom Modell des neuen Gebäudes in der Hand.

Geschäftsführer Gerd Fischer von der Firma plan8 hält ein Foto vom Modell des neuen Gebäudes in der Hand.

Foto: Peter Meuter

Deshalb seien auch vom „Herzog Karree“, einem reinen plan8-Objekt in Merscheid, nur noch fünf von 20 Wohnungen frei. Sie entstehen in zwei Häusern, die im Juli kommenden Jahres bezugsfertig sein sollen. Fischer: „Da haben wir mit dem Bau begonnen.“ An der Straße Schöntal am Rand der Solinger City steht dagegen erst das Schild: Dort lässt die Wuppertaler Bösch Projektentwicklungs-GmbH die „Villa Schöntal“ mit zwölf Wohnungen errichten. Der Vertrieb liegt bei plan8; die Architektur kommt von MB Planwerk.

Mehr will sich Gerd Fischer im Moment nicht aufbürden: „Wir sind die 33 Jahre am Markt, weil wir uns nicht verzettelt haben.“ Als alleiniger Ansprechpartner für den Verkauf und bei „drei bis vier Gesprächen bis zum Gang zum Notar“ sei er ausgelastet. Ans Aufhören denkt der 66-Jährige aber nicht: „Ich werde solange im Geschäft bleiben, wie es mir Spaß macht.“

Erste Ideen für die Postresidenz habe man der Stadtverwaltung bereits 2018 präsentiert; Ende 2019 dann Pläne vorgelegt. Jetzt folgt der Bauantrag. Fischer: „Mündlich ist mit den Ämtern bereits alles besprochen.“

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