Solingen Barmer GEK in Solingen vor ungewisser Zukunft

Solingen · Mit einer "tiefgreifenden Reorganisation" des Geschäftsstellennetzes und der Arbeitsorganisation will sich die Barmer GEK auf ein verändertes Kundenverhalten und Marktumfeld einstellen. Mittelfristig will die Barmer GEK 3500 Stellen "sozialverträglich" abbauen, die Zahl der Geschäftsstellen soll auf rund 400 reduziert werden. "Welche Geschäftsstellen betroffen sind, das steht noch nicht fest", sagte Sara Damirchi von der Pressestelle der Krankenkasse auf Anfrage unserer Zeitung. Erst Mitte des Jahres sei hier mit konkreten Ergebnissen zu rechnen.

Solingen: Barmer GEK in Solingen vor ungewisser Zukunft
Foto: dpa, soe cu jsc fdt

Am Montag wurden die Landesgeschäftsführer vom Vorstand der Krankenkasse in Leipzig über die Neuausrichtung informiert, am morgigen Mittwoch bekommen dann die Mitarbeiter vor Ort das Rahmenkonzept ausführlich vorgestellt.

So auch in der schmucken Geschäftsstelle der Barmer GEK im denkmalgeschützten Haus an der Birkerstraße 10. Bezirksgeschäftsführerin Sabin Faccini und ihr Team betreuen in der Klingenstadt rund 30.000 Versicherte.

Im Januar 2010 fusionierte die Barmer mit der GEK, der Gmünder Ersatzkasse. Je 15.000 Versicherte hatten beide gesetzlichen Krankenkassen zuvor in Solingen. Die GEK brachte zudem die Immobilie an der Birkerstraße mit in die "Ehe" ein, die zuvor von der Brühler Krankenkasse genutzt worden war. Die wiederum wurde nach 120 Jahren von der Gmünder Ersatzkasse zum 1. Januar 2004 übernommen. 800 Quadratmeter Fläche stehen in den drei Geschossen an der Birker Straße zur Verfügung, acht großzügig gestaltete Beratungsplätze sind im Erdgeschoss im Kundenzentrum untergebracht.

Ziel der Reorganisation soll eine Qualitätssteigerung der Service- und Leistungsangebote der Versicherten sein. "Unsere Analysen zeigen, dass immer mehr Versicherte ihre Anliegen am Telefon oder im Web erledigen und weniger in die Geschäftsstellen kommen", erklärt der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Dr. Christoph Straub. Deshalb werde in den Aufbau der Telefon- und Onlineservices investiert und gleichzeitig Geschäftsstellen geschlossen.

Die Erreichbarkeit vor Ort bleibe aber mit der neuen Geschäftsstellenstruktur erhalten. Nicht auszuschließen ist, dass Solingen wegen der eigenen Immobilie der Krankenkasse zugunsten anderer Standorte eine Aufwertung auch im personellen Bereich erfährt.

Doch darüber ist noch keine Entscheidung gefallen. "Die Kriterien dafür sind noch nicht entschieden", so Pressesprecherin Sara Damirchi.

(uwv)
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