Solingen Bahnhofsumbau geht in letzte Phase

Solingen · Bahnkunden müssen sich ab heute am Hauptbahnhof auf Änderungen einstellen. Gleis 1 wird umgebaut. Die Bahn befindet sich mit der Modernisierung auf der Zielgeraden. Bis Mitte 2017 soll alles fertig sein.

Das erste schwere Gerät stand gestern schon bereit. Bahnkunden, die am Dienstag zu den Zügen des Regional- und Fernverkehrs wollten, waren gezwungen, an Gleis 1 des Solinger Hauptbahnhofs zunächst einmal eine Baustellenraupe zu umkurven. Wobei dies aber nur der Anfang war. Denn ab heute ist der Bahnsteig an der Gebäudeseite des Bahnhofs bis 10. Dezember gesperrt. Der Grund: Die Bahn startet ab sofort in die finale Phase der Umbauarbeiten, die bis Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen sein sollen. Für 9,5 Millionen Euro wird der Bahnhof grundlegend modernisiert, was gleichzeitig jedoch bedeutet, dass die Reisenden bis zur endgültigen Fertigstellung noch einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen müssen.

Gleisänderungen Die Ankunfts- und Abfahrtszeiten werden grundsätzlich beibehalten. Gleichwohl haben sich Bahnkunden auf andere Gleise einzustellen. So werden alle Züge des Regional- und Fernverkehrs, die in Richtung Süden normalerweise Gleis 1 nutzen, bis 10. Dezember an den Bahnsteigen 3 beziehungsweise 8 halten. Dabei ist für die Fernverbindungen in Richtung Köln im Regelfall Gleis 3 vorgesehen. Allein besonders lange Fernzüge halten an Bahnsteig 8, während dieses Gleis ansonsten vornehmlich für die regionalen Linien RB 48 (Wuppertal - Köln - Bonn) sowie RE 7 (Rheine/Münster - Krefeld) des privaten Bahnunternehmens National Express reserviert ist.

 Die Bahn weist in der Bahnhofshalle auf die Änderungen hin (l.). Das Bild oben wird es bis Dezember nicht geben. Die Regiozüge von National Express fahren auf Gleis 8, nicht auf Gleis 1.

Die Bahn weist in der Bahnhofshalle auf die Änderungen hin (l.). Das Bild oben wird es bis Dezember nicht geben. Die Regiozüge von National Express fahren auf Gleis 8, nicht auf Gleis 1.

Foto: mak

Fahrplanänderungen Darüber hinaus legen die Züge der Regionalbahn 48 nach Köln, die zwischen 6 sowie 20 Uhr immer vier Minuten nach der vollen Stunde Solingen erreichen, keinen Stopp in der Klingenstadt ein - was in der Gegenrichtung überdies für jene Züge der RB 48 gilt, die laut Fahrplan von 6 bis 20 Uhr jeweils acht Minuten vor der vollen Stunde in Solingen einlaufen. Nutzer der betroffenen Züge sind aus diesem Grund gezwungen, eine Station weiterzufahren und in Leichlingen respektive in Haan die nächste Bahn zurück in die Klingenstadt zu besteigen.

Im Fernverkehr lassen sich einige Fahrplanänderungen ebenfalls nicht umgehen. "Einzelne Züge werden umgeleitet", sagte gestern ein Bahnsprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Dies sei jedoch nicht allein den Baumaßnahmen am Hauptbahnhof, sondern auch anderen Baustellen im Bundesgebiet geschuldet, hieß es bei der Bahn, die betonte, die Reisenden stets rechtzeitig zu informieren.

Verspätungen Gleichwohl ist den Verantwortlichen klar, dass es ab heute am Hauptbahnhof eng wird, da mit Gleis 1 einer der wichtigsten Bahnsteige fehlt. Um Verspätungen zu vermeiden, werde für alle durchfahrenden Züge - auch für die RB 48 - das Gleis 2 genutzt, sagte der Bahnsprecher. Denn auf diese Weise hofft das Unternehmen, "Kreuzungen mit der Gegenrichtung" zu umgehen und das Verspätungsrisiko zu minimieren.

Service Ziel der laufenden Bauarbeiten ist es, den Komfort zu erhöhen. Beispielsweise wurde die neue Überdachung an den Mittelgleisen 3 sowie 8 schon fertiggestellt. Weitere Arbeiten in diesem Bereich ziehen sich allerdings noch hin. So sollen sowohl die Vitrinen, Sitzmöglichkeiten und Abfallbehälter als auch die Beleuchtungen sowie Lautsprecher erst nächstes Jahr kommen.

Selbst die jetzt beginnenden Arbeiten an Gleis 1 werden bis 2017 dauern. Während nämlich der dortige, rund sechs Meter breite Bahnsteig an der Gleisseite bis Dezember behindertengerecht umgestaltet wird, erfolgt die Modernisierung der zweiten Trottoir-Hälfte am Bahnhofsgebäude im kommenden Jahr.

(or)
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