Solingen Bahn kündigt Zug-Ausfälle an

Solingen · Zugreisende müssen sich ab dieser Woche auf Verspätungen und Ausfälle einstellen. Die Bahn kündigte für die Zeit von September bis November umfangreiche Gleisbauarbeiten zwischen Opladen und Köln-Mülheim an.

Hans-Gert Rätzel entschuldigte sich wortreich: "Da bin ich einmal nicht mit dem Zug, sondern mit dem Auto unterwegs, und schon komme ich zu spät", rief der Leiter des Bereichs Bauüberwachung bei der Bahntochter DB Netz gestern in die Runde, nachdem er ein paar Minuten nach der vereinbarten Zeit eingetroffen war. Keine große Sache.

Doch auch auf der Schiene dürfte Rätzel künftig nicht mehr so schnell wie bisher vorankommen – zumindest zwischen Solingen, Leverkusen und Köln-Mülheim. Und das könnte schon eher eine große Sache werden. Der Experte war nämlich gemeinsam mit Bahn-Teilnetzmanager Patrick Kampschulte und Sprecher Jürgen Kugelmann in die Opladener Bahnhofsgaststätte gekommen, um Gleisbauarbeiten anzukündigen, die sich über ein Vierteljahr hinziehen und Regional- wie auch Fernverkehr deutlich belasten werden.

Ausfälle nur in Richtung Köln

Dies hat zahlreiche Fahrplanänderungen zur Folge: Im Fernverkehr sind 17 Züge täglich betroffen, im Regionalverkehr sogar 37. Die Ausfälle beziehen sich ausschließlich auf die Fahrtrichtung Köln.

r Die Züge der Linie RE 7 (Münster–Köln–Krefeld) halten in Richtung Köln nicht mehr in Opladen.

r Die Züge der Linie RB 48 (Wuppertal-Bonn-Mehlem) in Richtung Köln halten nicht mehr in Schlebusch und Köln-Mülheim. In Richtung Solingen fahren alle Nahverkehrszüge wie gewohnt.

r Insgesamt 17 Fernverkehrszüge halten nicht mehr in Solingen Hauptbahnhof.

Die Veränderungen sind laut Auskunft der Bahn bereits in die aktuellen Fahrpläne eingearbeitet. Reisende sollen u.a. durch Fahrplanaushänge sowie Durchsagen in Zügen und auf den Bahnsteigen informiert werden. Auch Wupsi-Busse werden zwischen den Bahnhöfen im Ersatzverkehr pendeln.

"Die Bahnschwellen auf der Strecke haben bis zu 50 Jahre auf dem Buckel", führte Rätzel gestern aus. "Die sind jetzt einfach fällig." Eine neue Unterlegschicht soll zudem für bessere Entwässerung und somit für längere Haltbarkeit sorgen.

Um zügig voranzukommen, soll auch nachts gearbeitet werden. "Wir wissen, dass das einige Anwohner extrem belasten wird, deshalb bieten wir besonders Lärmgeplagten an, sie in guten Hotels unterzubringen", kündigte Rätzel an. Unter Tel. 0211 / 3680 2127 könnten die Anwohner ihn erreichen. Sie würden aber auch noch separat per Flugblatt informiert.

Am Sonntag, 14. November, soll der Bahnverkehr wieder normal laufen. Vielleicht nimmt Hans-Gert Rätzel ja so lange besser noch ein paar Mal das Auto.

(RP)
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