Solingen Autohaus investiert gut vier Millionen

Solingen · Schönauen hat die gepachtete Immobilie an der Kottendorfer Straße in Ohligs gekauft und will den Solinger Standort kräftig aufpolieren. Neubaupläne an der Carl-Ruß-Straße werden deswegen nicht mehr verfolgt.

Das Autohaus Schönauen investiert einige Millionen Euro an der Kottendorfer Straße in Ohligs und an der Friedrichstraße in Stadtmitte. Überdies hat das Unternehmen den Ohligser Standort gekauft, ein seit zehn Jahren laufender Pachtvertrag wurde somit abgelöst. "Wir hatten zunächst vor, für rund fünf Millionen Euro ein neues Mehrmarkenzentrum an der Carl-Ruß-Straße auf dem ehemaligen Gelände der Mulchanlage zu bauen", erklärte gestern Firmenchef Franz-Josef Schönauen, "wir haben uns aber letztlich für den Kauf und den Ausbau an der Kottendorfer Straße entschieden." Mit dem Erwerb "binden wir uns auf lange Sicht an Solingen", ergänzte Schönauen.

Die Baupläne für den Neubau seien bereits fertig gewesen, und es habe lange Gespräche mit der Wirtschaftsförderung gegeben. Den Ausschlag für den Verbleib an der Kottendorfer Straße habe aber letztlich die Größe des dortigen Grundstücks gegeben, auch wenn es strategisch keine 1a-Lage sei. Zudem sei das frühere Autohaus Bonsmann, das Schönauen 2004 übernommen hatte, dort bereits seit 1912 am Standort.

Franz-Josef Schönauen und sein Team haben es seit der Übernahme des alteingesessenen Autohauses geschafft, "das Unternehmen wieder auf die Beine zu stellen". Nach dem Abschied von den Neubauplänen will Schönauen nun in den weiteren Ausbau der Solinger Standorte rund vier Millionen Euro investieren. Darin enthalten ist auch der Kaufpreis für die Kottendorfer Straße. Unter anderem ist eine energetische Sanierung geplant.

Ein Schwerpunkt ist zudem der Bau einer neuartigen Waschanlage für rund 200 000 Euro, die im Vier-Takt-System — Vorwäsche, Hauptwaschgang, Trocknen, Innenreinigung — ab Anfang/Mitte März in Betrieb genommen werden soll. Dafür wird die alte Waschanlage zunächst völlig entkernt. "Wir haben uns bei der neuen Anlage für das Modernste entschieden, das es derzeit auf dem Markt gibt", sagte Franz-Josef Schönauen. Natürlich sei auch Express-Wäsche ohne Innenreinigung und Vorwäsche damit möglich.

Veränderungen wird es auch beim Markenangebot geben, nachdem Chevrolet den Ausstieg aus dem europäischen Markt angekündigt hatte. Der Vertrieb dieser Fahrzeuge werde noch bis Ende 2015 aufrechterhalten. Die noch im Bestand befindlichen Fahrzeuge würden nun "zu Schnäppchenpreisen" angeboten.

"Die Teileversorgung und der Service dieser Fahrzeuge ist bei uns bis 2015 gesichert", sagte der Firmenchef und ergänzte: "Das Autohaus Schönauen war, ist und bleibt Opel und als Mehrmarkenautohaus die Adresse für KIA, Peugeot und Volvo." Überdies ist Schönauen Service-Partner für Saab und Subaru. "Wir sind derzeit auch in Gesprächen für die Aufnahme einer weiteren Marke", sagte Franz-Josef Schönauen. In Kürze würden dafür entsprechende Verträge unterschrieben.

"Erstaunlich gut" entwickelt hat sich bei Schönauen auch der Bereich Car-Sharing als Lizenzpartner der Deutschen Bahn. "Inzwischen sind wir hier mit zehn Fahrzeugen an vier Bahnhöfen in Solingen, Remscheid und im Erftkreis vertreten", sagte Schönauen.

Auch die Vermietabteilung sei zu einem Standbein für das Unternehmen geworden. 120 bis 150 Fahrzeuge sind im Pool, darunter im dritten Jahr auch Wohnmobile. "Hier verzeichnen wir eine gute Nachfrage, wir gehen jetzt mit sechs statt mit vier Wohnmobilen in die Saison."

Das Autohaus Schönauen will in diesem Jahr — wie bereits 2013 — rund 40 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. Ziel sei es, etwa 3000 Fahrzeuge in den Markt zu verkaufen. "Das ist eine gesunde Größe für unsere Unternehmensgruppe", sagte Franz-Josef Schönauen.

(RP)
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