Solingen Autohaus Altmann schließt Opel Noll

Solingen · 13 der 20 Mitarbeiter wechseln nach Haan. Sieben werden arbeitslos. Sonderkonditionen für Solinger Stammkunden.

Nun ist es amtlich: Das Haaner Autohaus Altmann trennt sich nach 13 Jahren von seiner Filiale in Solingen. Geschäftsführerin Birgit Niegel begründet die Schließung des Traditionsbetriebs in Solingen mit der "Neuausrichtung" des Autohauses Altmann, das so auf "schwieriger werdende Märkte" reagiere und "alle Kompetenzen jetzt in Haan bündeln will." 13 der 20 Mitarbeiter werden ab Anfang 2014 in Haan arbeiten, darunter alle Azubis. Sieben werden arbeitslos.

"Es ist uns nicht leicht gefallen", sagt Niegel, "aber die Werkstatt in Solingen war veraltet und energieintensiv. Sie zu modernisieren, wäre zu teuer gewesen." Erst 2011 hatte Altmann den Solinger Traditionsbetrieb Noll komplett übernommen: "Bis dahin war Werner Noll noch mit im Geschäft. Wir hatten uns das anders vorgestellt", räumt die Geschäftsführerin ein. Aber: Opel habe bundesweit nur noch einen Marktanteil von sechs Prozent und alle Kunden reden von der Schließung des Werks in Bochum. "Suzuki hat zwar nur einen Marktanteil von einem Prozent, aber wir verkaufen mehr Suzukis als Opel", erzählt Niegel.

Viele Kunden seien unsicher, ob sie sich wieder einen Opel kaufen sollen und würden den Hersteller wechseln. Auch deshalb habe Altmann das Grundstück in Solingen an einen Investor verkauft, der dort für Aldi eine Filiale bauen wird. "Wann das losgeht und wann der Einkaufsmarkt fertig werden soll, weiß ich nicht", sagt Niegel.

In Haan dagegen sei Altmann mit seinen aktuell 55 Mitarbeitern gut aufgestellt. "Wir sind sehr servicelastig. Hier gibt es alles für ein ganzes Autoleben." Altmann verkauft Neu- und Gebrauchtwagen, repariert, bietet die TÜV-Abnahme täglich in der eigenen Werkstatt an, wechselt Reifen und lagert die der Kunden ein. Außerdem gibt es eine eigene Billigwerkstatt für ältere Fahrzeuge auf dem Firmengelände, die auch Autos von Fremdherstellern günstig repariere.

Sorge bereitet der Autohändlerin der Solinger Kundenstamm, immerhin 3000 Autobesitzer, darunter viele ältere Leute. Um sie nicht alle zu verlieren, hat die Firma damit begonnen, die oft langjährigen Kunden anzuschreiben. Sie werden über die geplante Schließung informiert und erhalten ein Bonusheft mit lukrativen Stammkundenangeboten: ein Frühjahrscheck, fünf Grundwäschen, zwei Tage einen Leihwagen, wenn der eigene in der Werkstatt steht und zweimal Räderwechsel inklusive Einlagerung — alles kostenlos.

Birgit Niegel ist trotzdem eher pessimistisch: Wir hoffen, dass vielleicht ein Drittel der alten Kunden in die Werkstatt nach Haan wechselt.

(RP)
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