Ausbildung in Solingen IHK-Lehrwerkstatt hat kräftig investiert

Solingen · Die Einrichtung an der Schützenstraße hat eine Doppelspindel-Drehmaschine im Wert von 320.000 Euro bekommen. Zudem wurden Laptops und 3D-Drucker angeschafft. Neubaupläne werden nicht weiter verfolgt.

 IHK-Lehrwerkstatt (v.l.) Andreas Braun (Geschäftsführer Lehrwerkstatt), Curt Mertens (Aufsichtsratsvorsitzender Lehrwerkstatt), Michael Wenge (IHK-Hauptgeschäftsführer) an der neuen Doppelspindel-CNC-Drehmaschine.

IHK-Lehrwerkstatt (v.l.) Andreas Braun (Geschäftsführer Lehrwerkstatt), Curt Mertens (Aufsichtsratsvorsitzender Lehrwerkstatt), Michael Wenge (IHK-Hauptgeschäftsführer) an der neuen Doppelspindel-CNC-Drehmaschine.

Foto: Uwe Vetter

Die Lehrwerkstatt der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Schützenstraße hat technisch erheblich aufgerüstet. Am Mittwoch präsentierten der Leiter der Lehrwerkstatt, Andreas Braun, der Aufsichtsratsvorsitzende der Einrichtung, Curt Mertens, und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge eine neue Doppelspindel-Drehmaschine im Wert von 320.000 Euro. Davon musste die Lehrwerkstatt, 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bergischen IHK, allerdings nur zehn Prozent selbst bezahlen. „90 Prozent der Summe wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert“, sagt Andreas Braun.

Für den Aufsichtsratsvorsitzenden der Lehrwerkstatt ist die Investition gleichwohl „ein schönes Ereignis“. Alles sei reibungslos über die Bühne gegangen. „Wir sind mit der Lehrwerkstatt immer auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt Curt Mertens, „das wird aber auch von den Mitgliedsfirmen erwartet“.

Und auch die Ausbilder seien in der Lehrwerkstatt „immer auf Augenhöhe“, ergänzt Mertens mit Blick auf Andreas Braun und sein achtköpfiges Team. „Metallberufe sind nach wie vor interessant. Und die Produkte der Metallfirmen müssen auf den modernsten Maschinen hergestellt werden“, ergänzt der Aufsichtsratsvorsitzende der Lehrwerkstatt.

Die sieht Andreas Braun insgesamt gut aufgestellt. Denn neben der Investition in die Doppelspindel-Drehmaschine wurde auch in Laptops, die auch zum digitalen Fernunterricht eingesetzt werden können, und 3D-Drucker investiert und die Unterrichtsräume damit ausgestattet. Unter dem Strich lag die Investitionssumme inklusive der neuen Drehmaschine damit bei rund 365.000 Euro.

Saniert wurden zuletzt auch die Sanitärräume, ein neuer PC-Raum wurde eingerichtet und auch der konventionelle Maschinenpark wurde erneuert: „Wir sind damit für die nahe Zukunft auf einem zeitgemäßen Stand“, sagt der Geschäftsführer der Lehrwerkstatt. Weil das so ist, wurden vor einigen Monaten schon Überlegungen eines kompletten Neubaus der Lehrwerkstatt an der Schützenstraße verworfen.

Das freut auch den Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK. „Natürlich ist der Kern der Ausbildung in der Lehrwerkstatt vor Ort. Digitale Lernmedien stellen aber eine sehr sinnvolle Ergänzung dar – und dies nicht nur in Pandemie-Zeiten“, betont Michael Wenge.

Zurzeit werden 48 Auszubildende des ersten Lehrjahres aus mehr als 30 Unternehmen in der Lehrwerkstatt geschult. „Gerade die kleineren Ausbildungsfirmen schicken ihre Auszubildende zu uns, da sie im Betrieb selbst nicht alle Ausbildungsinhalte vorhalten können“, erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer Wenge. Deshalb gebe es die Lehrwerkstatt.

Neben den Auszubildenden des ersten Lehrjahres sind auch zwölf Teilnehmer in drei verschiedenen Umschulungsmaßnahmen regelmäßig zugegen. „Wir haben ein Corona-Schutzkonzept entwickelt, unter anderem mit Abständen und Maskenpflicht. Jeden Morgen messen wir bei den Teilnehmer zudem die Temperatur“, sagt Andreas Braun. Allerdings könne derzeit die Weiterbildung von Ausbildern wegen der Pandemie nicht stattfinden. „Aber sonst läuft alles normal“, so Braun.

Dazu gehört auch, dass Auszubildende des zweiten und dritten Jahres zu speziellen Kursen von drei bis sechs Wochen in die Werkstatt kommen, unterrichtet und auch auf die Abschlussprüfungen vorbereitet werden. „Gut ausgebildete Fachkräfte werden gesucht“, weiß Curt Mertens.

Gerade die unterschiedlichen Metall- und Elektroberufe haben in den vergangenen Jahren einen steten Wandel erfahren. Mit ölverschmierten Blaumännern hat das kaum noch etwas zu tun, vielmehr mit High-Tech-Berufen.

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