Analyse Auftrieb für CDU – FDP im Tal des Mitleids

Solingen · Eine starke CDU profitiert offenbar auch von der Schwäche der FDP. Getrennt marschierend, mit je eigenen Direktkandidaten kann Rot-Grün den CDU-Kandidaten nicht schlagen.

Klarer Wahlsieger des Abends ist die CDU, auch in Solingen. Die Partei hat ihren Direktkandidaten Jürgen Hardt komfortabel ins Berliner Parlament gebracht. Dass sie auch bei den Zweitstimmen kräftig zulegte und das beste Ergebnis seit langem erzielte, dürfte auch dem Parteivolk in der Klingenstadt mächtig Auftrieb geben. Sicher profitierte die Solinger CDU dabei auch von der desaströsen Schwäche der FDP, dessen tapferer Kandidat Gerd Brems von allen Seiten Mitleidsbekundungen über sich ergehen lassen musste. Dass erstmals auch ein Direktkandidat der AfD an einer Bundestagswahl teilnahm, mag eine Erklärung für den bodenlosen Absturz der FDP in Solingen sein. Doch sicher nicht die einzige. Die FDP wird sich neu aufstellen müssen, nicht nur in Berlin. Aus der Krise kann die Chance eines Neubeginns erwachsen. Dass der einzig verbliebene Hoffnungsträger Christian Lindner gleich von nebenan aus Wermelskirchen kommt, sollte die Solinger ermutigen. Doch ist ein zweiter Lindner hier bisher nicht in Sichtweite.

Die relative Stabilität der Grünen bedingte möglicherweise auch den nur mäßigen Erfolg der SPD. Mit getrennt marschierenden Direktkandidaten im rot-grünen Lager ist ein Kandidat vom Format eines Jürgen Hardt offenbar nicht zu schlagen. Eine Wahlschlacht ist geschlagen, eine neue um die Macht im Stadtrat beginnt bald. Sie hat andere Vorzeichen. Die Atempause ist nur kurz.

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(RP)
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