Solingen Aufatmen nach dem Überfall: keiner verletzt

Solingen · 17 Jahre ist Lothar Heinemann jetzt im Amt, und in dieser Zeit hat es gut ein halbes Duzend Überfälle auf Filialen der Stadt-Sparkasse im Solinger Stadtgebiet gegeben.

 Lothar Heinemann ist froh, dass niemand verletzt wurde.

Lothar Heinemann ist froh, dass niemand verletzt wurde.

Foto: Archiv

Dabei war es auch am Donnerstagsabend für den Vorstandsvorsitzenden des Geldinstituts selbstverständlich, dass er sich vor Ort um seine Angestellten kümmerte. Zusammen mit seinem Vorstandskollegen Manfred Kartenberg erlebte er die quälende Zeit der Ungewissheit, wie der Überfall ausgehen würde.

"Ich war gerade in der Düsseldorfer Innenstadt unterwegs und stand dort im Stau. Manfred Kartenberg fuhr gerade auf der A 3, wo ebenfalls nur schwer durchzukommen war. In Wald angekommen, kamen die beiden Sparkassen-Führungskräfte auch dort wegen der weiträumigen Absperrung nicht weiter, wurden dann aber vorgelassen.

"Ich bin froh, dass es für die Mitarbeiter glimpflich ausgegangen ist und sie zumindest körperlich unversehrt sind", sagt Lothar Heinemann am Freitag am Tag nach dem Überfall. Den beiden jungen Frauen, die der Täter im Tresorraum der Filiale an der Weyerstraße im Keller des Hauses einsperrte, werde jetzt psychologische Betreuung angeboten, zunächst von der Polizei, auf Wunsch aber auf von einer Betreuungsgruppe der Sparkasse oder bei niedergelassenen Psychologen. Zu sehen, dass zwei junge Frauen — die Opfer sind 22 und 23 Jahre alt — in Gefahr sind und nicht zu wissen, wie die Sache ausgeht, das war für die beiden Sparkassenvorstände nach eigenen Aussagen "quälend".

Zwar werden Mitarbeiter der Sparkasse auf das Verhalten bei Überfällen geschult, doch wenn dann wirklich etwas passiere, könne man das nicht vergleichen, betont Heinemann, der bis gestern noch keine Gelegenheit hatte, mit den beiden Angestellten zu reden. Zunächst wolle man den jungen Frauen aber auch Ruhe gönnen.

Was am Donnerstag an der Weyerstraße passierte, war nach den Erfahrungen des Vorstandsvorsitzenden ein Klassiker. Zur dunkeln Jahreszeit, an einem Tag, wo die Sparkasse länger geöffnet hat, kommt ein bewaffneter und maskierter Täter und raubt Geld.

Wann die beiden Frauen nach den schrecklichen Erlebnissen wieder in den Dinest zurückkehren werden, ist ungewiss. Nach den Erfahrungen von Lothar Heinemann wollen jedoch viele möglichst schnell wieder arbeiten. "Das ist besser, als zu Hause zu sitzen und zu viel zu grübeln. Arbeit ist oft die beste Therapie."

(RP)
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