Solingen Auf Schloss Burg ist alles handgemacht

Solingen · Mehr als 130 Aussteller nehmen bis zum 2. November an der 36. Auflage des beliebten Kunsthandwerkerbasars teil.

Tücher und Taschen, Kunst und Kleidung, Schmuck und Schuhe, Deko und Delikatessen, Pralinen und Papier - und das alles handgemacht: Seit gestern steht Schloss Burg wieder ganz im Zeichen des Kunsthandwerks. Noch bis Sonntag, 2. November, findet im gesamten Schloss der 36. Basar der Kunsthandwerker statt. 134 Aussteller aus ganz Deutschland und Europa haben sich angemeldet.

Die Objekte von Jürgen Wolf aus Hof bei Bayreuth, die er im Hof des Schlosses aufgestellt hat, sind weithin sichtbar. Seine Kunst-Objekte - die kleineren zum an die Wand hängen, die größeren als freistehende Skulpturen - sind alle nach dem gleichen Prinzip aufgebaut: "Ein Edelstahl-Rahmen mit meist quadratischen Ausschnitten, in die diverse Materialien eingelassen werden - mal Kieselsteine, mal Holz, mal Glas, mal Eisen, mal Plexiglas", erzählt Wolf. Alle seine Arbeiten eigneten sich sowohl für den Innen-, als auch für den Außenbereich. Seit rund acht Jahren kommt Objektgestalter Wolf bereits zum Kunsthandwerkermarkt nach Oberburg. "Ich schätze hier vor allem das Publikum und das schöne, ruhige Ambiente", schwärmt der Aussteller.

Am Stand von Frauke und Hartmut Körber am Kopf der Kapelle finden indes erst ein kleiner Teddybär und dann eine flauschige Maus ein neues Zuhause. "Unsere Stofftiere sind allesamt selbst gemacht", erzählt Frauke Körber. Jedes einzelne Tier werde zunächst aufgemalt, ausgeschnitten, dann genäht, die Augen aufgesetzt, gefüllt, zugenäht, bevor die Feinarbeit, beispielsweise am Gesicht oder an den Augen, folge. "Da kommen schon einige Arbeitsschritte zusammen."

Die Körber-Stofftiere und auch der Verkauf auf dem Kunsthandwerkermarkt sind eine Familientradition: Bereits die Mutter ihres Mannes habe Stofftiere gefertigt, die Tante damit jahrelang einen Stand auf dem Markt auf Schloss Burg gehabt. "Immer wieder kommen Kunden, die als Kinder ein Stofftier von uns hatten, und nun eins für ihre eigenen Kinder kaufen", so Frauke Körber.

Die Auswahl ist groß, denn neben Klassikern wie Teddy, Hase oder Hund fertigen die Eheleute eine ganze Reihe von Exoten, Wild- und Wassertieren: eine flauschige Flunder, ein Octopus zum Kuscheln, eine possierliche Ratte, ein plüschiges Galloway-Rind oder einen Stofftier-Elch. "Bei den Kindern sind Meerschweinchen, Katzen oder Hunde besonders gefragt", weiß Frauke Körber zu berichten, "Erwachsene wollen häufig ausgefallenere Stofftiere, weil sie entweder Sammler sind oder eine bestimmte Affinität zu einem Tier haben." Auch im Außenbereich des Schlosses geht es tierisch zu: Die Kois, Orcas, Seepferdchen und Kugelfische, die Ulf Huppertz, Keramikermeister und Keramikgestalter vom Atelier "tonhaus", als Dekoration und Wasserspeier anbietet, sind aus Ton gefertigt und im japanischen Raku-Brand gebrannt. "Dabei werden sie bei über 1000 Grad gebrannt und kommen glühend aus dem Ofen", berichtet Huppertz.

Zudem verkauft er tönerne Feuerschalen und Geschirr. "Nachdem Geschirr in den vergangenen Jahren nur selten nachgefragt wurde, steigt die Nachfrage jetzt wieder, so dass wir unsere Geschirrserie stark erweitern konnten. Die Feuerschalen sind hingegen immer gefragt: Im Sommer für den Garten, im Winter als Weihnachtsgeschenk." Auch Huppertz kommt bereits seit rund acht Jahren zum Basar auf Schloss Burg. "Mir gefallen das schöne Ambiente und das sehr hohe Niveau der ausgewählten Kunsthandwerker. Hier gibt es keine Handelsware, sondern handgefertigte Produkte von professionellen Kunsthandwerkern, die davon leben."

(mxh)
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