Solingen Auf der Suche nach der perfekten Rasur

Solingen · Die Unternehmen Becker-Manicure und Böker begrüßten am Samstag rund 60 Gäste zu ihrem Aktionstag "Die Kunst der Rasur" im LVR-Industriemuseum. Die Veranstaltung kam gut an und soll fortan regelmäßig stattfinden.

Kaum war Michael Huber nach der vollendeten Nassrasur vom Friseurstuhl aufgestanden, da erhob sich auch schon Applaus unter den Zuschauern - eine Szene, die der Kunde beim Besuch des Barbiers normalerweise nicht unbedingt erwarten würde.

Aber am vergangenen Samstag war alles anders - da konnten die Gäste die Prozedur beim Abschaben des Barthaares sogar auf einer Videoleinwand bewundern. Im Schlüssellager des Industriemuseums des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Merscheid hatten sich die Unternehmen Becker-Manicure und Böker mit ihren Produkten aufgebaut und empfingen die rund 60 Besucher zu einem ganz besonderen Aktionstag rund um das Thema Bart. "Die Kunst der Rasur" vermittelte Kenntnisse in der Technik der Nassrasur beziehungsweise beim Umgang mit diversen Pflegeprodukten - und sie wurde am lebenden Objekt demonstriert.

"Acht Männer haben sich bei uns für eine Rasur angemeldet", berichtete Michael Becker, Inhaber von Becker Manicure. Einer der Probanden war Michael Huber. "Ich hatte von dem Aktionstag in der Zeitung gelesen und bin auch extra wegen der Rasur hergekommen", verriet der Solinger.

Eigentlich rasiere er sich ja für gewöhnlich trocken, sagte Michael Huber. "Aber im vorigen Jahr bin ich immer einmal pro Woche zu einer klassischen Nassrasur in einen Friseursalon gegangen", berichtete Michael Huber weiter. Im Industriemuseum an der Merscheider Straße ließ er sich von Barbier Franz Abdulkalik fachmännisch den Bart ganz abnehmen - mit einem Rasiermesser. "Das fühlt sich sehr gut auf der Haut an", sagte Huber anschließend tiefenentspannt.

Die Rasur mit dem Messer sei viel schonender als mit üblichen Sicherheitsklingen, erklärte derweil Michael Becker. "Während man bei der morgendlichen Rasur mehrfach über dieselbe Stelle geht, setzt das Rasiermesser auf gut vorbereiteter Haut direkt am Haar an", berichtete der Fachmann. Und zugleich halte diese klassische Form der Rasur auch noch eine längere Zeit vor. Abdulkalik benutzte bei seiner Arbeit sowohl Messer, die die Kunden selbst mitgebracht hatten, als auch eigene Geräte mit Wechselklingeneinsatz.

Wenige Meter weiter stand Böker-Mitarbeiter Hajo Wilkes inmitten einer Menschentraube und erklärte, wie sich ein Rasiermesser einfach nachschleifen lässt. Dabei beantwortete er immer wieder auch die Fragen der Gäste im Industriemuseum.

"Wir schätzen sehr die große Kompetenz von Böker bei Rasiermessern, deswegen war es uns wichtig, die Veranstaltung gemeinsam zu machen", sagte Michael Becker, dessen Unternehmen auch unter den Marken YES, AYA und Erbe ganz verschiedene Instrumente für Maniküre, Pediküre und Rasier-Accessoires - vom Pinsel bis zur Pflegeserie - in seinem Sortiment führt.

Die Firma Böker präsentierte am eigenen Stand neben Rasiermessern zudem ihre Koch- und Freizeitmesser. Den Aktionstag will Becker nach seiner Premiere zu einer festen Institution machen. Er soll jetzt regelmäßig im Industriemuseum stattfinden: Bereits im kommenden Frühjahr soll es eine Neuauflage der Veranstaltung vom zurückliegenden Samstag geben. Zweimal pro Jahr streben die Veranstalter darüber hinaus einen Rasur-Workshop an.

Michael Becker selbst erschien am Samstagnachmittag zu dem Aktionstag übrigens ganz bewusst zunächst einmal unrasiert in der alten Gesenkschmiede Hendrichs im LVR-Industriemusuem - und lieferte die Begründung dafür gleich mit. "Ich wollte mich für die Rasur-Demonstration als Joker zur Verfügung stellen, falls einer der Angemeldeten nicht kommt", verriet der Firmeninhaber.

(RP)
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