Solingen Arne Friedrich im Sport-Talk mit Solinger Nachwuchssportlern

Solingen · Der ehemalige Fußball-Nationalspieler kam ins Walbusch-Hauptgeschäft. Lob gab es für Aktionen vom Sportring und HSV Gräfrath.

Arne Friedrich kann ironisch sein. Auf die "ganz schwierige" Frage, wer denn Deutscher Meister wird, kommt trotzdem eine schnelle Antwort: Bayern München. Welche Fußball-Nationalmannschaft den europäischen Titel holt, das will der 82-fache Nationalspieler aber nicht beschwören: "Ich hoffe, dass es Deutschland wird". Freude bereitet dem ehemaligen Hertha-Verteidiger momentan vor allem das Abschneiden seines BSC: "Mit Hertha hat keiner gerechnet. Aber sie stehen zu Recht da oben."

Arne Friedrich ist der "Markenbotschafter" von Walbusch. Am Samstagmorgen sprach er im Hauptgeschäft an der Martinstraße mit Sportexperte Bernd Hamer von Radio RSG. Unter den Zuhörern: Kinder aus den Inklusionsmannschaften des Sportrings Solingen (Fußball) und der Talentschmiede des HSV Gräfrath (Handball). Beide Initiativen werden von der Walbusch-Jugendstiftung gefördert - wie etwa 60 weitere Projekte in Deutschland.

"Dazu kann ich nur gratulieren", lobte Arne Friedrich, als Burkhard Vosskötter (Sportring) und Stefan Bögel (HSV) von den Erfolgen ihrer Jugendförderung berichteten. Beim Sportring begann die Inklusions-Aktion vor zwei Jahren mit sechs Kindern. Inzwischen nehmen mehr als 70 teil. Sie kommen extra aus Düsseldorf, Remscheid sowie Leverkusen und natürlich aus Solingen. "Jedes Kind soll Fußball spielen und dabei einfach nur Spaß haben", betont Jugendleiter Vosskötter.

Beim HSV Gräfrath wurden vier Handballerinnen sogar schon zur Jugend-Nationalmannschaft eingeladen. Dabei hatte der Verein, wie der sportliche Leiter Stefan Bögel berichtete, 2009 keine Jugendabteilung. "Wir haben mit zehn Jugendlichen aus Gräfrath begonnen." Jetzt habe man die größte Nachwuchsabteilung im bergischen Handballkreis. Bögel: "Unser großes Steckenpferd ist die Mädchenmannschaft." Weitere Spieler werden immer gesucht: Am offenen Ostercamp nahmen gerade 65 Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren teil.

"Unser Thema ist, Chancengleichheit zu befördern", erläutert Walbusch-Geschäftsführer Dr. Bert Hentschel das Ziel der Jugendstiftung. Mit dem Besuch Arne Friedrichs wurde aber auch gefeiert, dass Walbusch sein Hauptgeschäft seit einem Jahr nicht nur montags bis freitags öffnen darf. "Wir haben durch den Samstagsverkauf eine Reihe von neuen Kunden gewinnen können", sagt Hentschel. "Der Samstag ist für uns fast in jeder Woche der beste Tag." 90 bis 95 Prozent der Kunden kämen aus einem Umkreis von bis zu 100 Kilometern, etwa aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland. "Auch viele Solinger haben das Geschäft neu für sich entdeckt."

Zusätzliche Läden in anderen Städten will Walbusch nur eröffnen, "wenn alles stimmt". "Eine vorsichtige Entwicklung ist im Filialbereich das Gebot der Stunde", sagt Hentschel. 2015 hatte der Mode-Anbieter das Netz noch um fünf auf 40 Läden erweitert. Im selben Jahr ging der Umsatz aber auch das zweite Mal in Folge zurück - auf unter 300 Millionen Euro. In diesem Jahr rechnet die Geschäftsführung mit einem ähnlichen Wert. Hentschel: "Es sieht wieder etwas freundlicher aus." Zum Aufschwung sollen ein modernisiertes Sortiment ("Man sieht, dass sich das Kaufverhalten ändert") und ein verbesserter Online-Auftritt (Smartphones, Tablets) beitragen. Und natürlich ein sympathischer Markenbotschafter wie Arne Friedrich.

(flm)
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