Solingen Apotheken-Schüler sollen deutlich mehr zahlen

Solingen · Rund 200.000 Euro wendet die Stadt zur Finanzierung des Walter-Bremer-Institutes auf. Dort werden Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) ausgebildet. "Mit anschließenden guten Berufsaussichten", sagt Udo Depping, Leiter des Stadtdienstes Schulen.

65 000 Euro will und muss die Stadt laut Haushaltssicherungskonzept beim Institut einsparen, die Apothekenkammer verweigert jedoch nach wie vor eine Erhöhung ihres Zuschusses (rund 27 000 Euro), obwohl gerade die Apotheken erheblich von dem Ausbildungsgang profitieren. Nun droht ein weiteres finanzielles Loch, das es zu stopfen gilt: Beginnend mit den neuen PTA-Ausbildungen im Sommer dieses Jahres stellt das Land seine Förderung für die PTA-Lehranstalten ein. "Das bedeutet einen Einnahmeverlust von rund 90 000 Euro. Deshalb müssen wir inklusive der 65 000 Euro versuchen, insgesamt 155 000 Euro auszugleichen", erklärt Udo Depping.

Zwar stelle das Land eine Änderung des Heilberufegesetzes in Aussicht. So würde den Apothekenkammern die Möglichkeit eingeräumt, freiwillig eine höhere finanzielle Unterstützung zu leisten.

Doch Depping ist skeptisch, dass sich die Apothekenkammern finanziell stärker engagieren werden. Um finanziell über die Runden zu kommen, schlägt die Stadt eine Erhöhung der monatlichen Teilnehmerentgelte der Schüler von derzeit 210 auf 340 Euro vor. "Wir gehen davon aus, dass selbst bei einer Anhebung der monatlichen Entgelte auf 340 Euro die Auslastung des Walter-Bremer-Institutes gegeben ist", sagt Udo Depping. Andere PTA-Schulen in Nordrhein-Westfalen würden schon monatliche Entgelte bis zu 370 Euro von den Schülern verlangen.

Zudem würden die PTA-Schulen in Hagen und Krefeld schließen, die nächstgelegene zu Solingen liegt in Köln. Auch von daher geht Depping von einer weiteren guten Auslastung des Walter-Bremer-Institutes aus. "Eine Schließung werden wir nicht vorschlagen", so der Leiter des Stadtdienstes Schulen mit Blick auf die anstehenden Sitzungen des Schulausschusses und des Finanzausschusses. Denn dadurch würde eine berufliche Ausbildungsstätte mit überregionaler Bedeutung wegfallen.

Das Walter-Bremer-Institut bietet 120 Ausbildungsplätze für eine zweijährige Fachausbildung mit anschließender halbjähriger Praxiszeit. Seit drei Jahren ist es im Friedrich-List-Berufskolleg untergebracht, zuvor war es lange Jahre im Gebäude der früheren Hauptschule Merscheid. Durch diesen Umzug konnte der allgemeine Zuschussbedarf des Institutes bereits um 300 000 Euro reduziert werden.

(RP)
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